Politischen Abstimmungen geht eine Phase des sich Informierens voraus. Das «Abstimmungsbüchlein» spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Textlastigkeit des Büchleins kann aber dazu führen, dass die darin präsentierten Informationen oft schwer verständlich sind, was zur Folge hat, dass es zu nicht informierten Entscheidungen kommt. Dies zeigt sich in Aussagen wie „Hätte ich das gewusst, hätte ich ...“ oder „Es war schwierig, die Vorlage zu erklären“. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes soll daher der Frage nachgegangen werden, ob und inwieweit Virtual Reality (VR) dazu beitragen kann, wie das Stimmvolk die zur Abstimmung präsentierten Informationen versteht und so informierter entscheidet.
Inhalt und Ziel des Forschungsprojektes Das primäre Ziel des Forschungsprojektes ist es, zu untersuchen, wie sich VR auf die politische Entscheidungsfindung auswirkt, und zwar im Vergleich zu den klassischen und noch immer aktuellen textbasierten Abstimmungsbroschüren. Dazu nutzen wir methodisch das klassische psychologische Experiment, um Faktoren von Interesse zu isolieren und so deren Einfluss durch systematische Variation zu untersuchen (z. B. wie Argumente, die für oder gegen eine Abstimmungsvorlage sprechen in VR im Gegensatz zu Broschüren verarbeitet werden). Die Experimente werden zudem durch weitere Methoden wie Eye-Tracking und Think-Aloud Protokolle gestützt. Das Projekt soll Kenntnisse zutage fördern, wie VR die politische Entscheidungsfindung verändern kann und welche Faktoren dafür verantwortlich sein können. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojektes Mit dem Forschungsprojekt wollen wir erste Ideen entwickeln, wie die VR-Technologie im Bereich der politischen Entscheidungsfindung, d.h. für zukünftige Volksabstimmungen, genutzt werden kann.
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