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Original article (peer-reviewed)
Journal
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Tugium
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Volume (Issue)
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27
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Page(s)
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101 - 115
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Title of proceedings
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Tugium
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Abstract
Die seit 1591 überlieferten Baumeisterrechnungen gehören zu den ältesten Verwaltungsquellen der Stadt Zug. Sie geben Aufschluss über das Aufgabenfeld der Baumeister, vor allem aber auch über verschiedene Aspekte der Bautätigkeit im frühneuzeitlichen Zug. Neben zahlreichen Angaben zum Strassenbau, zum Unterhalt von Gassen und Plätzen, zur Wasserversorgung und zum Unterhalt der städtischen Allmenden fördern die Baumeisterrechnungen auch bisher nicht bekannte Aspekte zur Beschaffung von Bauholz, zum Hausbau und zum städtischen Bauhandwerk zutage. Ein speziell gut dokumentiertes Beispiel ist der Bau des Wohnhauses für den städtischen Scharfrichter «Meister Fridlin» im Jahr 1606. Anhand der Einträge in den Baumeisterrechnungen lassen sich von der Aufrichte bis zum sogenannten Krähanen, dem traditionellen Fest nach Bauabschluss, der gesamte Bauvorgang sowie die Arbeitsteilung und Entlöhnung der Bauhandwerker rekonstruieren. Auch zur Beschaffung und Weiterverwendung von Bauholz enthalten die Baumeisterrechnungen wertvolle Angaben, so zum Beispiel zur sogenannten Dünkelfülli, einem mit Pfählen abgegrenzten Seeabschnitt zur Lagerung von Baumstämmen, die zur Herstellung von Wasserröhren («Dünkel», mundartlich Tüchel oder Teuchel) bestimmt waren.
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