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Die Familie als Aushandlungsort des Politischen: Zur Ambivalenz behördlich verordneter Fremdversorgungen (1912 - ca. 1978)
Type of publication
Not peer-reviewed
Publikationsform
Original article (non peer-reviewed)
Publication date
2015
Author
Weber Gianna Virginia,
Project
Das Schweizer Verdingkinderwesen in den Kantonen Zürich, Bern und Basel (20. Jh.) - ein Vergleich (Arbeitstitel)
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Original article (non peer-reviewed)
Journal
Familienforschung Schweiz
Volume (Issue)
42
Page(s)
77 - 104
Title of proceedings
Familienforschung Schweiz
Open Access
URL
http://www.zora.uzh.ch/119423/
Type of Open Access
Repository (Green Open Access)
Abstract
Ausgehend von der These, dass die Familie als Aushandlungsort des Politischen zu verstehen sei, untersucht dieser Beitrag exemplarisch Legimitationsstrate-gien im Zusammenhang von amtlich angeordneten Kindswegnahmen in der Schweiz des 20. Jahrhunderts. Dabei wird ersichtlich, dass bürgerliche Wertvorstellungen nicht nur durch die gesetzgebende politische Elite langfristig Eingang in den Alltag der Gesellschaft gefunden haben. Auch deren Implementierung durch die BeamtInnen fürsorgerischer Einrichtungen war von grosser Be-wandtnis, kam diesen doch die Deutungsmacht über die Auslegung der vorherrschenden Gesetze zu. Zudem wird nachgewiesen, dass Eingriffe in norm-abweichende Familien ambivalent motiviert waren: Einerseits galt es, BürgerInnen im Sinne der Wohlfahrt fürsorglich vor Unheil zu schützen. Andererseits wurde anhand der ausserfamiliären „Nacherziehung“ versucht, insbesondere nonkonformistische Kinder vorsorglich bürgerlicher Normen zu verpflichten, um damit die vorherrschenden Machtverhältnisse in Staat und Gesellschaft in die Zukunft hinein zu reproduzieren.
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