Inhalt und Ziele des Forschungsprojektes
Reis ist eines der wichtigsten Getreide der Welt und stellt die tägliche Ernährung von mehr als 50% der Weltbevölkerung sicher. Krankheitsbefälle führen jedoch oft zu Ernteausfällen. Den nachhaltigsten Schutz vor Krankheiten bieten natürliche Resistenzmechanismen. Im Verlauf der Evolution haben Reispflanzen eine Fülle von solchen Abwehrmechanismen gegen Krankheiten entwickelt. Während der Domestikation von Reis und in der modernen Züchtung wurden aber nur wenige Pflanzen ausgewählt. Als Konsequenz finden wir heute in den modernen Reissorten nur einen Bruchteil der genetischen Diversität, die in alten Landsorten und wilden Vorfahren von Reis existiert. Modernste molekularbiologische Methoden erlauben es uns heute, diese genetische Vielfalt anzuzapfen und gezielt nach neuen Resistenzquellen zu suchen. Dabei spielen Genbanken eine wichtige Rolle, deren Aufgabe darin besteht, Landsorten und wilde Getreidevorfahren zu sammeln und zu erhalten.
In diesem Projekt arbeiten wir eng mit der grössten Reis-Genbank der Welt in den Philippinen zusammen. Wir werden gezielt nach neuen und dauerhaft wirksamen Resistenzgenen in 500 ausgewählten Reislandsorten suchen. Solche Resistenzgene werden dann mittels markergestützter Selektion in moderne Sorten eingekreuzt.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojektes
10% - 15% der weltweiten Getreideproduktion geht jährlich durch Krankheiten verloren. Die Züchtung von angepassten und krankheitsresistenten Sorten leistet daher einen wichtigen Beitrag zur globalen Ernährungssicherheit. Unsere Forschung liefert daher nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern trägt dank der engen Zusammenarbeit mit der Züchtung auch zur Verbesserung von Reissorten bei.