Inhalt und Ziele des Forschungsprojekts
Unser Ziel ist es zu verstehen, inwieweit die menschliche Fähigkeit, sich in andere hinein zu versetzen (‚theory of mind‘), für unsere aussergewöhnliche Fähigkeit zu kooperieren verantwortlich ist. Menschliche Kooperation zu verstehen ist eine der grossen Herausforderungen für die Evolutionsbiologie. Wir werden untersuchen, inwieweit ‚Theory of mind‘ uns erlaubt, selektiv mit geeigneten Partnern zu kooperieren und gleichzeitig wachsam gegenüber möglichen Konkurrenten zu sein. Eine entscheidende Rolle könnte dabei Gruppenzugehörigkeit liefern. Wir werden deshalb diesen Faktor in verschiedenen Experimenten untersuchen und bestimmen, wie er sich auf die Konversation zwischen Partnern auswirkt, und wie diese wiederum menschliches Kooperationsverhalten beeinflusst.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojekts
Das Projekt befasst sich in erster Linie mit Grundlagenforschung. Die Integration von Konzepten und Methoden aus Psychologie und evolutionärer Biologie wird uns hoffentlich erlauben, neue Einblicke in die menschliche Fähigkeit zu kooperieren zu gewinnen. Insbesondere der funktionale Ansatz zu ‚Theory of mind‘ ist bisher kaum beachtet worden. Ein besseres Verständnis der Umstände, unter denen Menschen grosszügig sind oder eher kalkulierend könnte auch für angewandte Projekte von Nutzen sein.