Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts
Das Denken über uns selbst nimmt in der Philosophie des Geistes eine zentrale Stellung ein. Dabei spielen einerseits semantische und andererseits nicht-semantische Aspekte eine wichtige Rolle. Erstens ist die Art und Weise, wie Gedanken in der ersten Person auf das denkende Subjekt referieren einzigartig: zwei Subjekte können den selben Gedanken-Typ denken und trotzdem besitzen ihre Gedanken völlig verschiedene Wahrheitsbedingungen. Zweitens sind die Gedanken in der ersten Person besonders gut gesichert: ein Subjekt kann sich nicht darüber irren, über wen sie gerade nachdenkt und sie befindet sich in einer guten Position, Wissen über sich selbst zu besitzen. Drittens sind Gedanken in der ersten Person eng mit unseren Handlungen und Absichten verknüpft, welche wir ebenfalls aus der eigenen Perspektive heraus realisieren.
Diese verschiedenen Aspekte werden im Projekt zuerst analysiert und deren Relevanz diskutiert. Ebenfalls wird untersucht, welche Nachteile andere Theorien über Gedanken in der ersten Person mit sich bringen. Anschliessend wird eine bestehende Theorie verfeinert, welche die wichtigsten Aspekte integrieren und damit ein umfassendes Bild unserer Fähigkeit, über uns selbst nachzudenken, liefern kann.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext
Das Projekt besteht in einer philosophischen Analyse eines Phänomens, welches in vielen wissenschaftlichen Bereichen untersucht wird. Zu diesen gehören unter anderen die kognitiven Neurowissenschaften, die Erforschung künstlicher Intelligenz, kognitive Ethologie und Psychologie. Dadurch leistet das Projekt einen Beitrag zur Philosophie des Geistes und verwandten Disziplinen.