Die Erweiterung der Anbaufläche von Ölpalmen ist einer der Hauptgründe der Landnutzungsänderung und des Verlusts der Wälder in den Tropen. Dieser Ausbau bietet erhebliche monetäre Gewinne für die Erzeugerländer, Unternehmer und Kleinbauern, birgt jedoch negative Auswirkungen innerhalb und außerhalb der Landschaften, in denen Ölpalmen angebaut werden. Interessensgruppen und Entscheidungsträger müssen "grüne" Entwicklungspfade entwickeln und anwenden um die Balance zwischen Entwicklungs- und Naturschutzziele in einem Umfeld mit tiefgreifenden Unsicherheiten zu gewährleisten. Ein besseres Verständnis der sozioökonomischen und ökologischen Prozesse, die die Umwelt beeinflussen, sowie deren Rückkoppelung mit der Gesellschaft ist wegweisend für eine nachhaltige und integrale Strategie.
Mit unserer Forschung wollen wir in Zusammenarbeit mit Interessensgruppen und Akteuren das Management der Anbaugebiete von Ölpalmen in Asien, Afrika und Lateinamerika mit plausiblen Entwicklungsszenarien auf verschiedenen Skalen verbessern. Diese Szenarien basieren auf einem ganzheitlichen Ansatz, der soziale, wirtschaftliche und ökologische Treiber, die den Ölpalmenanbau beeinflussen, kombiniert. Die Ergebnisse der verschiedenen Szenarien werden bezüglich der Kompromisse zwischen der Biodiversität, der Wasserhaushalts- und Kohlenstoffbindungs-Ökosystemdienstleistung sowie der Sicherung der lokalen Existenzgrundlage gewertet.
Unser Konsortium wird von der ETH Zürich geleitet und umfasst internationale Institutionen und lokale Partner in Indonesien, Kamerun und Kolumbien. Darunter sind Vertreter der Palmölfirmen und der lokalen Bevölkerung aller drei Länder. Unser Wissen und der interdisziplinäre Charakter unseres Konsortiums ermöglicht dieses langfristige vergleichende Projekt, das den regionalen Kontext mitberücksichtigt. Unsere Resultate werden relevant sein für die Produzenten und politischen Entscheidungsträger der Produktionsländer sowie für die Konsumenten der Schweiz und weltweit.