Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts
Ziel des Projekts ist es, solche Erfahrungen in den zeitgeschichtlichen Kontext zu stellen und die Platzierung „gefährdeter“ und „verwahrloster“ Kindern in Heimen oder Pflegefamilien in einer vergleichenden Perspektive zu analysieren. Weiter geht es darum, den Wandel, den die Heimerziehung zwischen 1940 und 1990 erfuhr, besser zu verstehen. Untersucht werden die zeitgenössischen Konzepte und Debatten im Zusammenhang mit der Heimerziehung, die Versorgungspraxis in verschiedenen Kantonen sowie die Wirkungen der behördlichen Entscheide und Platzierungen auf die Lebensläufe der Betroffenen.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext
Das Projekt kombiniert Ansätze mehrerer Disziplinen (Geschichte, Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaft) und verknüpft verschiedene Fallstudien zu einer Gesamtsicht. Es stellt so den Anschluss der aktuellen Debatte an die internationale Forschung her und leistet einen Beitrag zum historischen Verständnis der Fremdplatzierungspraxis. Es erarbeitet Kontext- und Orientierungswissen, das für die Betroffenen, für eine an ihrer Sozialgeschichte interessierte Gesellschaft sowie für Forschung, Lehre und Praxis der Sozialen Arbeit, insbesondere in den Bereichen Kinderschutz, Kinder- und Jugendhilfe, relevant ist.