Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts In heutigen Organisationen arbeiten 65 bis 95 Prozent der Wissen-Arbeiter, wie z.B. Manager, in mehr als einem Team gleichzeitig, manchmal sogar in bis zu zehn oder mehr Teams. Dieses Phänomen wird als multiple Team-Mitgliedschaft (MTM) bezeichnet. Trotz ihrer weiten Verbreitung sind die Auswirkungen von MTM auf die Teamleistung, insbesondere in Hinblick, wie MTM die Teamleistung im Laufe der Zeit beeinflusst, nicht umfassend erforscht. Das vorgeschlagene Forschungsprojekt zielt darauf ab, die dynamische Beziehung zwischen MTM und der Teamleistung im Zeitverlauf besser zu verstehen, insbesondere wann und wie MTM die Teamleistung beeinflusst. Wir stützen uns hierbei auf frühere theoretische Arbeiten, welche Teams als dynamische «Partizipations-Hubs» beschreiben. Diese Konzeptualisierung hebt hervor, dass zeitgenössische Teams oft nicht mehr aus klar abgrenzbaren Gruppen von Individuen bestehen, sondern unscharfe Teamgrenzen und teilweise überlappende und fließende Teammitgliedschaften aufweisen. Um zu verstehen, wann und wie MTM die Teamleistung beeinflusst, haben wir Längsschnittdaten von 26’573 Open-Source Software Development Teams (inkl. 77’062 Teammitgliedern) an zwölf Messzeitpunkten im Laufe eines Jahres erhoben. Open-Source-Software Development Teams sind gut geeignet, um MTM zu untersuchen, da sie einen paradigmatischen Fall von dynamischer Teambeteiligung darstellen. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext Traditionell werden Teams als soziale Formen mit einer klaren Unterscheidung zwischen Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern beschrieben. Das Projekt ebnet den Weg, um MTM und verschwommene Teamgrenzen in zeitgenössischen Teams besser zu verstehen. Dieses Ziel gewinnt noch einmal an Bedeutung von dem Hintergrund neuer Organisationsformen in der Covid Pandemie.
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