Über die letzten Jahre haben die Komplexität von individuellen Finanzentscheidungen zugenommen. Die Qualität dieser Entscheidungen hat einen grossen Einfluss auf das Wohlergehen von Konsumenten. In diesem Kontext ist die Bedeutung von Financial Literacy – das für informierte Entscheidungen nötige Finanzwissen - stark gestiegen. Jedoch weiss man bisher wenig zur Aneignung von Financial Literacy und inwiefern der kulturelle Hintergrund die Aneignung von Financial Literacy beeinflusst. Wir analysieren diese Forschungsfrage mit Survey-Daten von 700 Schülern an der Sprachgrenze im Kanton Freiburg.
Das Projekt strebt ein besseres Verständnis für den Einfluss des kulturellen Hintergrunds auf das Finanzwissen und -verhalten von Individuen an. Ein besseres Verständnis der mikroökonomischen Faktoren, welche Financial Literacy beeinflussen, ist von grosser Bedeutung für die Gestaltung von Förderungsmassnahmen zur Stärkung von Financial Literacy insbesondere für eine heterogene Zielgruppe.
Das zweite Teilprojekt fokussiert auf den Einfluss von numerischen Fähigkeiten auf das Entscheidungsverhalten am Arbeitsplatz. Es besteht ein breiter Konsens, dass mathematische Fähigkeiten der arbeitenden Bevölkerung von grosser Wichtigkeit sind für die Wettbewerbskraft einer Volkswirtschaft. Bisher gibt es jedoch wenig empirische Evidenz, welche den Einfluss von numerischen Fähigkeiten auf die Qualität der Entscheidungen am Arbeitsplatz belegt. Wir analysieren diese Fragestellung mit einzigartigen Daten zu Entscheidungen von Kreditberatern einer Bank. Der Datensatz kombiniert das Ergebnis eines standardisierten, nummerischen Tests mit den getroffenen Kreditentscheiden.
Das Projekt trägt zu einem besseren Verständnis von nummerischen Fähigkeiten auf das Entscheidungsverhalten unter Unsicherheit bei. Während bisherige Studien im Labor durchgeführt wurden, erlaubt unser Datensatz die Analyse von realen Entscheidungen am Arbeitsplatz.