Internationalisierung; Migrations- und Bildungshintergrund; Geschlechterverhältnisse; Bildungs(un)gleichheit
Le Breton Maritza, Burren Susanne (2021), Zugehörigkeit(en) erkämpfen: Differenz- und Zugehörigkeitserfahrungen migrantischer Studierender im Kontext von Internationalisierung an Fachhochschulen., in Klingovsky Ulla, Dankwa Serena O., Filep Sarah-Mee, Pfruender Georges (ed.), transcript Verlag, Bielefeld, 173-186.
Burren Susanne, Le Breton Maritza, Porta Celestina, Böhnel Martin (2021), Zur Reproduktion von Differenz im Kontext von Internationalisierungsprozessen an Fachhochschulen, in
Schweizerische Zeitschrift für Soziale Arbeit / Revue suisse de travail social Heft 27.2020, 2020(27), 73-90.
Böhnel Martin, Le Breton Maritza, Burren Susanne, Porta Celestina (2020), Internationalisierung der Hochschule aus postkolonialer Perspektive – Zum Verhältnis von Internationalität und Differenz an Fachhochschulen, in
Migration und Soziale Arbeit, 2, 161-167.
BurrenSusanne, PortaCelestina (2020), Internationalisierungsdynamiken an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen: Ambivalenzen institutioneller Konzepte und Umsetzungsformen., in Schneider-Reisinger Robert, Oberlechner Manfred (ed.), Verlag Barbara Budrich, Opladen, Berlin, Toronto, 231-240.
Le BretonMaritza, BöhnelMartin (2019), Bildungs(un)gleichheit: Tradierte Ordnungen durchdenken!, in
SozialAktuell. Die Fachzeitschrift für Soziale Arbeit, 51(3), 30-32.
Le BretonMaritza, BöhnelMartin (2019), "Gleichbehandeln ist nicht immer gerecht behandeln": Migrantische Studierende an Schweizer Fachhochschulen im Spannungsfeld von Differenzerfahrungen und Handlungsstrategien, in
Momentum Quarterly: Zeitschrift für Sozialen Fortschritt, 8(1), 41-57.
Kriesi I./Liebig B./Horwath I./Riegraf B (ed.) (2016),
Gender und Migration an Universitäten, Fachhochschulen und in der höheren Berufsbildung., Westfälisches Dampfboot, Wiesbaden.
Burren Susanne/Porta Celestina/Safi Netkey (2016), Migration und Gender bei (angehenden) Lehrerinnen und Lehrern: Zur interaktiven Herstellung sozialer Differenz, in Kriesi Irene/Liebig Brigitte/Horwath Ilona/Riegraf Birgit (ed.), Westfälisches Dampfboot, Wiesbaden, 263-283.
Le Breton Maritza/Lichtenauer Annette/Kita Zuzanna (2016), Zum Verhältnis von Gender und Migration im Fachhochschulkontext. Die Perspektive von Bachelor-Studierenden der Sozialen Arbeit, in Kriesi I./Liebig B./Horwath I./Riegraf B. (ed.), Westfälisches Dampfboot, Wiesbaden, 154-173.
1. ZUSAMMENFASSSUNG DES FORSCHUNGPLANS Fachhochschulen in der Schweiz sehen sich seit dem Zeitpunkt ihrer Errichtung einem weitreichenden Internationalisierungsprozess ausgesetzt: In Lehre und Forschung bilden sie heute in wachsendem Masse Raum für internationale akademische Belegschaften sowie für Studierende mit unterschiedlichen Herkunfts- und/oder Bildungsvoraussetzungen. Die zunehmende Internationalität der Fachhochschulen findet sich eingebettet in Internationalisierungsstrategien, die neben Kooperationen im Bereich der wissenschaftlichen Forschung, auch die Teilnahme an internationalen Bildungs- und Austauschprogrammen in Forschung und Lehre oder die Beratung und Begleitung ausländischer Studierender vorsehen (vgl. Brandenburg et al. 2007).Die Internationalisierung der Hochschulen ist nicht nur von neuen Steuerungsformen und Richtgrössen des Erfolgs, sondern auch von Gerechtigkeitsdiskursen und gleichstellungspolitischen Massnahmen begleitet, die neben der Kategorie Geschlecht weitere Dimensionen sozialer Ungleichheit einschliessen. So sind auch an den schweizerischen Fachhochschulen in den letzten Jahren die bestehenden Aktionspläne zur Geschlechtergleichstellung durch ‚Diversity-Policies‘ ergänzt worden, welche der zunehmenden sozio-kulturellen Vielfalt an den Hochschulen Rechnung tragen sollen. In ihrer Bedeutung für Geschlechterverhältnisse ist die Internationalisierungsdynamik an den Hochschulen jedoch noch kaum ausgelotet. Bis heute existieren erst wenige Hinweise auf die Auswirkungen der Internationalisierung von akademischen Laufbahnen und Belegschaften auf Geschlechterbeziehungen und -trennungen an den Hochschulen. Weitestgehend unbekannt sind auch die Auswirkungen der Internationalisierung auf der Ebene der Studierenden bzw. die Bedeutung, die der Verwobenheit der Kategorie Geschlecht mit weiteren Differenzkategorien im Kontext der veränderten Organisationsformen, Rationalitäten und sozialen Praktiken internationalisierter Ausbildungswege, -programme und -kontexte zukommt. Die Studie verfolgt das Ziel, Studienorientierungen und Handlungspraktiken von Studierenden mit unterschiedlichen Herkunfts-/Migrationsvoraussetzungen in den Kontext aktueller Internationalisierungsstrategien der Schweizer Fachhochschulen zu stellen. Mit Fokus auf den Bereich der Hochschulausbildung interessiert die Frage, inwiefern die Fachhochschulbildung im Zuge der Internationalisierungsdynamik heute Frauen und Männern mit unterschiedlichem Herkunfts-/ Migrationshintergrund gleichberechtigte Studienchancen bieten kann. Welche institutionellen und organisatorischen Anforderungen können sich daraus für die Hochschule ergeben? Inwiefern entstehen im Zuge der Internationalisierung der Fachhochschulen neue Gleichstellungspotenziale oder aber neue Ungleichheitsverhältnisse? Welche institutionellen Hürden oder Optionen lassen sich im Kontext verschiedener Ausbildungsgänge für Studierende mit Migrationshintergrund beobachten? Welche Handlungsstrategien entwickeln die Studierenden im Umgang mit den institutionellen Anforderungen? Und in welchen Zusammenhängen wird Migrationserfahrung und Geschlecht möglicherweise zu kulturellem oder sozialem Kapital? Diesen Fragen soll im Rahmen dieser Studie am Beispiel der Bachelor- und Master-Studierenden in den Fachbereichen Technik und IT, Soziale Arbeit und Pädagogik sowie Wirtschaft und Dienstleistungen an Fachhochschulen der Deutschschweiz und Westschweiz nachgegangen werden. Die Studie basiert auf einem ‚mixed-method-design‘, in dessen Rahmen qualitative und quantitative Methoden Anwendung finden und die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) sowie die Haute école spécialisée de Suisse occidentale (HES-SO) und die Haute école pédagogique Vaud (HEP Vaud) in vergleichender Perspektive einbeziehen. Aufbauend auf den Resultaten sollen massnahmenorientierte Hinweise für gender- und migrationsgerechte Studienbedingungen in Berücksichtigung ihres Zusammenwirkens erarbeitet werden.Das Forschungsprojekt leistet einen wichtigen Beitrag dazu, die grossen Forschungslücken im Bereich der Fachhochschulforschung sowie der Hochschulforschung zu den Rahmenbedingungen und Konsequenzen von Internationalisierungsprozessen zu schliessen. Das Projekt liefert Hinweise auf Gleichstellungspotenziale und Indikatoren der Chancengleichheit mit dem Ziel einer offenen und pluralistischen Hochschulkultur. Es bietet damit einen wichtigen Erkenntnisgewinn zu bildungspolitischer Steuerung und interner Weiterentwicklung von Fachhochschulen.