Wäsche; materielle Kultur; Design; Körper; Entwurf; Kleidung; Textilindustrie; Mode; Swissness; Gender; Intimität; Marke
Langbein Ulrike (2019), Wäschewirtschaft. Zur kulturellen Ökonomie des Darunter, in Braun u.a. Karl u.a. (ed.), MAkuFEE e.V., Marburg, 488-500.
HäslerLeonie (2018), Stereo Imaging In Fashion Photography How Hollywood (May Have) Inspired a Swiss Knitting Company In The 1950s, in
Networking Knowledge: Journal of the MeCCSA Postgraduate Network, 11(1), 38-55.
LangbeinUlrike (2018),
Der Vergangenheit eine Zukunft. Neugestaltung Augustinermuseum. Band 10. Konzept, Redaktion und Texte Ulrike Langbein, Poppen und Ortmann, Freiburg im Breisgau.
LangbeinUlrike (2017),
Bärbel-Kathrin Langbein. Weg und Werk, rombach digitale manufaktur, freiburg im Breisgau.
HäslerLeonie (2017), Entwurfsdokumentation, Strickmuster und Unterwäsche. Textiles Entwerfen in der Industrie am Beispiel der Hanro-Sammlung, in Weber Cornelia (ed.), Humboldt Universität zu Berlin, Berlin, 102-106.
HäslerLeonie (2017), Rezension über: Rainer Wenrich (Hg.): Die Medialität der Mode. Kleidung als kulturelle Praxis, in
Zeitschrift für Volkskunde, 113(2), 307-308.
MareisClaudia (2016), Design the Future – Mind the Past, in Mareis Claudia, Groninger Hannah, Schmitz Thomas, Häußling Roger (ed.), Transcript, Bielefeld, 95-112.
Groninger Hannah, Mareis Claudia, Häußling Roger, Schmitz Thomas (ed.) (2016),
Manifestationen im Entwurf. Design – Architektur – Ingenieurwesen, Transcript, Bielefeld.
Langbein Ulrike (2016), Allerweltszeug. Kulturanthropologische Perspektiven auf Kleidung, modellierte Menschen und die Sammlung der Hanro AG, in
Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 112, 6-23.
LangbeinUlrike (2016),
Der Vergangenheit eine Zukunft. Neugestaltung Augustinermuseum. Band 9. Konzept, Redaktion und Texte Ulrike Langbein, Poppen und Ortmann, Freiburg im Breisgau.
LangbeinUlrike (2015),
Mensch. Stein. Kultur. Ein Projekt für das Augustinermuseum, Rombach Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Freiburg.
Langbein Ulrike (2014),
Der Vergangenheit eine Zukunft. Neugestaltung Augustinermuseum. Band 8. Konzept, Redaktion und Texte Ulrike Langbein, Poppen und Ortmann, Freiburg.
LangbeinUlrike, (Un-)Berührbares: Wie Wäsche Emotionen formt, in Tauschek/Heimerdinge Markus/Timo (ed.), steht noch nicht fest, steht noch nicht fest, XX-YY.
Langbein Ulrike, Die Macht des Selektiven: Ein kulturanalytischer Blick auf musealisierte Kleidung, in König Gudrun Gabriele Mentges (ed.), Waxmann, Münster, New York.
Mareis Claudia, Die Zeitlichkeit des Entwerfens. Visuelle Prozessmodelle und ihre temporale Bedeutung, in
Bildwelten des Wissens. Kunsthistorisches Jahrbuch für Bildkritik, 2019(Bd. 15).
HäslerLeonie, Im Lichte der Geschichte: Die Nachttischleuchte Nr. 702 und ihre Autorschaft, in Wagner Christoph, Rehm Robin (ed.), Gebr. Mann Verlag, Berlin, N.N..
Langbein Ulrike, Stehen in bewegten Zeiten. Fünf Standbilder, in
Geruch der Zeit, 33-41.
Häsler Leonie, Synthetik am Körper. Eine kleine Geschichte von Künstlichkeit und Natürlichkeit am Beispiel der Bekleidungsindustrie, in Mareis Claudia, Miyazaki Shintaro (ed.), kadmos, Berlin, n.n.-n.n..
Die Schweiz galt lange als Land der Textilindustrie. In einzelnen Bereichen, der Wäscheherstellung etwa, hat sie weltweite Anerkennung erworben. Eine der massgeblichen Firmen ist die Hanro AG, die nicht mehr hier produziert, aber weiter unter „Hanro of Switzerland“ firmiert. Das Firmenarchiv in Liestal bietet kulturwissenschaftlich wertvollstes Material: Hier finden sich mehr als 20'000 Musterstücke der Produktion von 1884 bis zur Gegenwart. Hinzu kommen Entwurfszeichnungen, Stoffproben, Kataloge, aber auch Werbematerial und das Verwaltungsarchiv der Firma - alles bisher nicht erforscht. In einem interdisziplinären Projekt, an dem die Kulturwissenschaft (Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel), die Designforschung (Institut Design- und Kunstforschung der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW) und Sammlungs- und TextilspezialistInnen (Amt für Kultur, Archäologie und Museum Baselland) beteiligt sind, soll das Archiv aufgearbeitet werden. Das Vorhaben umfasst drei Teilprojekte: A) „Die letzten Hüllen: Wäsche und die kulturelle Konstruktion von Intimität“ fragt nach der Bedeutung von Wäsche und charakterisiert sie als Körpertechnik zur kulturellen Konstruktion von Intimität. So wird deutlich, dass der Körper nie nur „natürlich“ ist, sondern stets auch durch Kleidung produziert. Wäsche ist ein Stiefkind der Modeforschung, die sich dem Sichtbaren, Schönen, Neuen zuwendet. Unterkleidung interessiert hier nur in Form von Dessous, wird feminisiert und ästhetisiert. Auch in der kulturwissenschaftlichen Kleidungsforschung spielt sie kaum eine Rolle. Anders als Oberbekleidung, die öffentlich ist und kommunikative Aufgaben erfüllt, ist Wäsche textile Sach(sub)kultur von höchster Ambivalenz: Sie changiert zwischen innen und aussen, privat und öffentlich, sichtbar und unsichtbar, nackt und bekleidet. Diese Schwellensituation verspricht semantische Verdichtungen. Aufgrund der Nähe zum Körper sind Wäsche und Intimität eng verbunden. Auch die Literatur spiegelt diesen Nexus, reduziert Intimität aber auf Sexualität. Mit diese Engführung bricht das Projekt, das die Kategorie „Intimität“ kulturwissenschaftlich konzeptualisiert, indem es fragt: Was überhaupt ist intim und warum? Das Erkenntnisinteresse gilt Körperkonzepten und gesellschaftlichen Normen und Werten, die im individuellen Umgang mit Wäsche sichtbar werden. B) „Hanro of Switzerland: Bild und Bildung einer Marke“ untersucht den Prozess der Markenbildung, und -entwicklung. Im Zentrum stehen bildliche, schriftliche und materielle Repräsentationen der Marke, die auf ihren Sinngehalt befragt werden: Was wird zu welcher Zeit als „Hanro“ gedacht und entwickelt, produziert und vermarktet? Dabei werden zeitliche Veränderungen ebenso berücksichtigt wie die Tatsache, dass Hanro als globale Marke für unterschiedliche Räume produziert. Ausgangspunkt sind zwei Bedeutungsebenen: Seit der Unternehmensgründung platziert sich Hanro als schweizerische Marke. Doch welche Werte stehen zu welcher Zeit hinter „Made in Switzerland“, wie verändern sie sich, wen sprechen sie an? Welche Materialien, Qualitäten, Verarbeitungsformen stellen die Bedeutung „Swissness“ symbolisch her? Zweitens wird nach den Körper-Bildern gefragt, welche die Marke als Ideal kommuniziert. Welche Körper schafft Hanro-Kleidung zu welcher Zeit? Welches Geschlecht, welches Alter haben sie, in welches Milieu gehören sie? Was löst den Wandel der Hanro-Körper aus? C) „Kreativität nach Mass: Textiles Entwerfen unter industriellen Bedingungen“ behandelt aus design- und entwurfstheoretischer Perspektive Entwurfs¬prozesse in der Textilproduktion. Basierend auf der Hanro-Sammlung sollen exemplarisch diese Prozesse, aber auch begleitende technische, ästhetische und soziale Praktiken und Diskurse rekonstruiert werden. Denn obwohl dem Designbegriff aktuell eine hohe Aufmerksamkeit zukommt, finden reale Entwurfsprozesse von Konsumgütern nur wenig Beachtung. Dies gilt besonders für die Textilindustrie. Die Hanro-Werbematerialien erzählen zwar von stilistischen Konstanten, Neuerungen und Brüchen im Wäsche-Design, die Entwerfer/innen bleiben jedoch anonym. Nur wenig ist bekannt über ihre Arbeitsprozesse, Aufgaben- und Rollenverteilungen, ihre professionelle Herkunft und gestalterischen Selbstverständnisse. Die Gründe für die Marginalisierung sind eine normative Aufmerksamkeitspolitik, die dem Stereotyp einer unabhängigen Designerpersönlichkeit zuarbeitet. Zudem scheint das textile Entwerfen als „typisch weiblich“ konnotierte Praxis einer geschlechter¬stereotypen Marginalisierung unterworfen sein. Schliesslich ist es methodisch schwierig, den ephemeren Prozess des Entwerfens der historischen Analyse zugänglich zu machen. Jenseits der thematischen Akzente verfolgen die Teilprojekte gemeinsame Fragen: Wie wird unter den Vorgaben industrieller Massenproduktion entworfen, produziert und konsumiert? Wie gehen die Akteur/innen mit dem Spannungsverhältnis von Kreativität und Individualität einerseits und den Zwängen von Massenproduktion und -konsum andererseits um? Wo ist der Ort der Wäsche im textilen Regelwerk unserer Kultur? Methodisch umfasst das Vorhaben eine breite Palette an Zugängen: Ansätze der materiellen und visuellen Kulturforschung, die ein textilspezifisches Wissen verlangen, werden verbunden mit der Auswertung vielfältiger Archivmaterialien und mit Interviews, in denen die Erfahrungen der Akteur/innen erfasst werden. Das interdisziplinäre Team garantiert die fachliche Verankerung der verschiedenen Zugänge.