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Bildsymbole der Schweiz. Entwurf im Souvenir.
English title
Swiss Symbols. The Design of Images and Souvenirs.
Applicant
Aebersold Roman
Number
140380
Funding scheme
Project funding
Research institution
Abt. FED-Design Hochschule Luzern - Design & Kunst
Institution of higher education
Lucerne University of Applied Sciences and Arts - HSLU
Main discipline
Arts
Start/End
01.11.2012 - 31.10.2014
Approved amount
200'890.00
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Keywords (9)
gestalterische Innovationsstrategie; Reiseandenken; Entwurfsexperiment; praxisintegrierende Designforschung; Swissness; Produktsemantik; Souvenir; Schweizbild; Produktsprache
Lay Summary (German)
Lead
Lay summary
1945 stellt der Kunsthistoriker und Kurator Werner Schmalenbach fest: „[Die Reise- und Fremdenindustrie] wird für die Schweiz zu einem der wichtigsten volkswirtschaftlichen Faktoren und findet ihren Ausdruck nicht nur im Hotelwesen und in allen möglichen sonstigen Institutionen des Fremdenverkehrs, sondern auch – im Reiseandenken.“ (Schweizerische Zentrale für Verkehrsförderung, 1945, p. 13) Anlass dieser Äusserung war eine Ausstellung des Gewerbemuseums Basel zu Gestaltung und gestalterischer Qualität von Schweizer Souvenirs. Inzwischen haben sich Reise- und Urlaubskultur ebenso verändert wie die dazugehörige Produktkultur und die Diskurse darüber; doch nach wie vor spielen Souvenirs als Bild- und Werbeträger touristischer Regionen eine wichtige Rolle. Eine umfassende Studie zu Schweizer Reiseandenken aus kulturhistorischer und designtheoretischer Sicht aber fehlt. Diese Lücke will die geplante Arbeit schliessen.
Souvenirobjekte erfüllen in erster Linie symbolische Funktionen; ihr praktischer Nutzen ist oft zweifelhaft. Im Zentrum der Untersuchung stehen daher Fragen ihrer Produktsprache und Bildsymbolik: Wie stellen Reiseandenken die geographische Referenz her? Welche Vorstellungsbilder und Symbole stehen für die Schweiz, welche für einzelne Regionen? Wie verändern sich die Symbole und ihr Bedeutungsgehalt im Laufe der Zeit? Welche Symbole etablieren sich als langlebige Klischees? Welche sind zeitgebunden und verschwinden wieder aus dem Repertoire? Wo und wann lassen sich Brüche und Innovationen feststellen und auf welche politischen, kulturellen und ökonomischen Ursachen sind diese zurückzuführen? Wie schlagen sich diese verschiedenen Faktoren in der Gestaltung und Herstellung der Souvenirobjekte sichtbar nieder?
Die geplante Arbeit sucht auf zwei methodischen Wegen Antworten auf diese Fragen: erstens über diachrone kulturhistorische und produktsprachliche Analysen und zweitens über gestalterische Experimente.
Die Analyse von Quellenmaterial – Schweizer Reiseandenken aus den letzten 200 Jahren, historische Reiseberichte und Reiseführer, Literatur zu Gestaltungswettbewerben und Ausstellungen – gibt Aufschluss über die Art des geographischen Bezugs, über Symbolgehalte, gestalterische und herstellungstechnische Umsetzungsstile und indirekt auch über Absender und Zielpublikum. Ein besonderes Augenmerk gilt Interventionen von Bund und Tourismusverbänden und der Frage, wie staatliche und parastaatliche Akteure versuchen, in der kommerziellen Andenkenindustrie geformte Schweiz-Bilder zu korrigieren. Ergebnis dieses Arbeitsschrittes sind Typologien und Analysen zu Bildern, Motiven und Klischees sowie Hypothesen zu gestalterischen Innovationsstrategien.
Teilweise parallel, teilweise konsekutiv zur Produktanalyse werden die daraus resultierenden Ergebnisse und Hypothesen an geladene Designer/innen und Künstler/innen mit dem Auftrag weitergegeben, sie mit den Mitteln des Entwurfs neu zu interpretieren und innovative Schweiz-Bilder zu entwickeln. Dabei steht zunächst nicht die Produktion von seriell herstellbaren Souvenirprodukten im Zentrum. Ziel ist vielmehr die experimentelle Überprüfung der erarbeiteten Typologien sowie die Auslotung von Spielräumen und Strategien der Innovation in diesem von Klischees geprägten Genre. Dieser mehrgleisige, kulturhistorische und gestalterische Zugang eröffnet zum einen ein vertieftes Verständnis der Bildung und Erneuerung von Schweiz-Bildern, welches auch in andere Bereiche (z.B. bei Fragen der Kommunikation und des Nation Branding) Orientierung bieten kann; zum anderen veranschaulichen die experimentellen Souvenirentwürfe quasi als Präzedenzfälle neue Ansätze, an denen sich zukünftige (kommerzielle) Entwurfsprojekte exemplarisch orientieren können.
Direct link to Lay Summary
Last update: 21.02.2013
Responsible applicant and co-applicants
Name
Institute
Aebersold Roman
Schule und Museum für Gestaltung
Employees
Name
Institute
Benz Nicole
Nyffenegger Franziska Katharina
Departement Design Zürcher Hochschule der Künste
Stocker Joëlle
Kennel Cyril
Zürcher Hochschule der Künste Zürcher Fachhochschule
Aebersold Roman
Schule und Museum für Gestaltung
Steffen Dagmar
Competence Centre Design & Management Design & Kunst Hochschule Luzern
Zopfi Susanna
Publications
Publication
Komische Kühe. Die Oberfläche von Souvenirobjekten als (inter-)kulturelle Schnittstelle
Nyffenegger Franziska (2013), Komische Kühe. Die Oberfläche von Souvenirobjekten als (inter-)kulturelle Schnittstelle, in
Österreichische Zeitschrift für Volkskunde
, LXVI(115), 40-58.
Alpine Arcadia on Funny Cows. On a Whimsical Phenomenon of Swiss Graphic Design History
Nyffenegger Franziska, Alpine Arcadia on Funny Cows. On a Whimsical Phenomenon of Swiss Graphic Design History, in Lzicar Robert (ed.), Hochschule der Künste Bern, Bern.
New experimentalism in design research. Characteristics and interferences of experiments in science, the arts, and in design research
Steffen Dagmar, New experimentalism in design research. Characteristics and interferences of experiments in science, the arts, and in design research, in
Artifact
, III(2), 1.1-1.16.
Revision of Swiss Iconography: A case study on the interplay between cultural studies, design research and experimental design
Steffen Dagmar, Revision of Swiss Iconography: A case study on the interplay between cultural studies, design research and experimental design, in
The Value of Design Research, EAD 2015
, Paris.
Collaboration
Group / person
Country
Types of collaboration
Historisches Museum Luzern
Switzerland (Europe)
- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results
- Exchange of personnel
Institut für Tourismuswirtschaft ITW Hochschule Luzern
Switzerland (Europe)
- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results
- Publication
- Research Infrastructure
- Exchange of personnel
- Industry/business/other use-inspired collaboration
Scientific events
Active participation
Title
Type of contribution
Title of article or contribution
Date
Place
Persons involved
CultHist 14 Cultural History and Anthropology Conference
Talk given at a conference
Investigating Swiss Souvenirs: Landscapes As Stereotypes
24.10.2014
Istanbul, Turkey
Kennel Cyril
;
Brown Bag Lunch
Individual talk
Kulturwissenschaftliche Forschung und das Entwerfen – fruchtbarer Dialog oder gegenseitiges Hemmnis?
23.10.2014
Luzern , Switzerland
Steffen Dagmar
;
Mapping Swiss Graphic Design History
Talk given at a conference
Suisse Miniature: The Design of Swissness in Travel Souvenirs
27.02.2014
Bern, Switzerland
Nyffenegger Franziska Katharina
;
Knowledge transfer events
Active participation
Title
Type of contribution
Date
Place
Persons involved
Klischee und Innovation – ein Widerspruch? Ein Gespräch mit Forschenden der Hochschule Luzern – Design & Kunst
03.11.2013
Luzern, Switzerland
Steffen Dagmar
;
Zopfi Susanna
;
Remember Lucerne - Tourismus gestalten. Ausstellung im Historischen Museum Luzern
26.09.2013
Luzern, Switzerland
Nyffenegger Franziska Katharina
;
Communication with the public
Communication
Title
Media
Place
Year
New media (web, blogs, podcasts, news feeds etc.)
Bildsymbole der Schweiz. Fünf Vorschläge zur Revision der schweizerischen Ikonografie
Blog
International
2014
Media relations: print media, online media
Ein gemütvolles Tier als Erinnerungsstück
Infobulletin "Das Schloss" (Burgdorf)
German-speaking Switzerland
2014
Media relations: print media, online media
Orte zum Mitnehmen: Swissness verkauft sich gut
Anthos - Zeitschrift für Landschaftsarchitektur
Western Switzerland German-speaking Switzerland
2014
Media relations: print media, online media
Saftige Geschmacklosigkeiten. Gräuel, Unfug und Unrat. Schweizer Souvenirs in der Kritik
Neue Zürcher Zeitung NZZ
International
2014
Talks/events/exhibitions
Klischee und Innovation – ein Widerspruch? Ein Gespräch mit Forschenden der Hochschule Luzern – Desi
German-speaking Switzerland
2013
Media relations: print media, online media
Andenkentrödel und Fremdenkitsch. Zur Souvenirkritik im 20. Jahrhundert
Destination Kultur / Magazin der Hochschule Luzern Design & Kunst
International
2012
Associated projects
Number
Title
Start
Funding scheme
126873
Reading Visuals - Erzähltechniken in gezeichneten sequentiellen Bildgeschichten
01.11.2009
DORE project funding
Abstract
1945 stellt der Kunsthistoriker und Kurator Werner Schmalenbach fest: „[Die Reise- und Fremdenindustrie] wird für die Schweiz zu einem der wichtigsten volkswirtschaftlichen Faktoren und findet ihren Ausdruck nicht nur im Hotelwesen und in allen möglichen sonstigen Institutionen des Fremdenverkehrs, sondern auch - im Reiseandenken.“ (Schweizerische Zentrale für Verkehrsförderung, 1945, p. 13) Anlass dieser Äusserung war eine Ausstellung des Gewerbemuseums Basel zu Gestaltung und gestalterischer Qualität von Schweizer Souvenirs. Inzwischen haben sich Reise- und Urlaubskultur ebenso verändert wie die dazugehörige Produktkultur und die Diskurse darüber; doch nach wie vor spielen Souvenirs als Bild- und Werbeträger touristischer Regionen eine wichtige Rolle. Eine umfassende Studie zu Schweizer Reiseandenken aus kulturhistorischer und designtheoretischer Sicht aber fehlt. Diese Lücke will die geplante Arbeit schliessen.Souvenirobjekte erfüllen in erster Linie symbolische Funktionen; ihr praktischer Nutzen ist oft zweifelhaft. Im Zentrum der Untersuchung stehen daher Fragen ihrer Produktsprache und Bildsymbolik: Wie stellen Reiseandenken die geographische Referenz her? Welche Vorstellungsbilder und Symbole stehen für die Schweiz, welche für einzelne Regionen? Wie verändern sich die Symbole und ihr Bedeutungsgehalt im Laufe der Zeit? Welche Symbole etablieren sich als langlebige Klischees? Welche sind zeitgebunden und verschwinden wieder aus dem Repertoire? Wo und wann lassen sich Brüche und Innovationen feststellen und auf welche politischen, kulturellen und ökonomischen Ursachen sind diese zurückzuführen? Wie schlagen sich diese verschiedenen Faktoren in der Gestaltung und Herstellung der Souvenirobjekte sichtbar nieder? Die geplante Arbeit sucht auf zwei methodischen Wegen Antworten auf diese Fragen: erstens über diachrone kulturhistorische und produktsprachliche Analysen und zweitens über gestalterische Experimente.Die Analyse von Quellenmaterial - Schweizer Reiseandenken aus den letzten 200 Jahren, historische Reiseberichte und Reiseführer, Literatur zu Gestaltungswettbewerben und Ausstellungen - gibt Aufschluss über die Art des geographischen Bezugs, über Symbolgehalte, gestalterische und herstellungstechnische Umsetzungsstile und indirekt auch über Absender und Zielpublikum. Ein besonderes Augenmerk gilt Interventionen von Bund und Tourismusverbänden und der Frage, wie staatliche und parastaatliche Akteure versuchen, in der kommerziellen Andenkenindustrie geformte Schweiz-Bilder zu korrigieren. Ergebnis dieses Arbeitsschrittes sind Typologien und Analysen zu Bildern, Motiven und Klischees sowie Hypothesen zu gestalterischen Innovationsstrategien.Teilweise parallel, teilweise konsekutiv zur Produktanalyse werden die daraus resultierenden Ergebnisse und Hypothesen an geladene Designer/innen und Künstler/innen mit dem Auftrag weitergegeben, sie mit den Mitteln des Entwurfs neu zu interpretieren und innovative Schweiz-Bilder zu entwickeln. Dabei steht zunächst nicht die Produktion von seriell herstellbaren Souvenirprodukten im Zentrum. Ziel ist vielmehr die experimentelle Überprüfung der erarbeiteten Typologien sowie die Auslotung von Spielräumen und Strategien der Innovation in diesem von Klischees geprägten Genre. Dieser mehrgleisige, kulturhistorische und gestalterische Zugang eröffnet zum einen ein vertieftes Verständnis der Bildung und Erneuerung von Schweiz-Bildern, welches auch in andere Bereiche (z.B. bei Fragen der Kommunikation und des Nation Branding) Orientierung bieten kann; zum anderen veranschaulichen die experimentellen Souvenirentwürfe quasi als Präzedenzfälle neue Ansätze, an denen sich zukünftige (kommerzielle) Entwurfsprojekte exemplarisch orientieren können.
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