Die Instandhaltung der Infrastruktur in Gebirgslandschaften erfordert hohe finanzielle Investitionen. Der heutige unnatürliche Zustand dieser Einzugsgebiete weckt Bedenken hinsichtlich der Qualität und Resilienz der betroffenen Ökosysteme. Unter resilienten Ökosystemen verstehen wir natürliche Systeme wie Wassereinzugsgebiete, die in der Lage sind, Stresssituationen wie plötzliche Ereignisse (z. B. Erdrutsche, Überschwemmungen) und langsam eintretende Ereignisse (z.B. Klimawandel, Dürren) zu widerstehen oder sich schnell davon zuerholen. Unter diesen Gesichtspunkten wird eine Rückkehr zur Bewirtschaftung von Schutzleistungen mittels natürlicheren, resistenzfähigeren Ökosystemen angestrebt. Erst in jüngster Zeit haben Wissenschaft und Praxis die Frage gestellt, ob stark bewirtschaftete Gebirgs-Einzugsgebiete im Kontext des Klimawandels und zunehmenden Extremereignissen zukunftsfähig sind. Doch die Umwandlung des jetzigen Zustands in resilientere, naturnahe Ökosysteme bleibt eine Herausforderung. Die derzeitige Politik sowie die daraus abgeleiteten Massnahmen für Gebirgs-Einzugsgebiete und die Bewirtschaftungspraktiken haben sich als weitgehend erfolglos erwiesen, wenn es darum geht, die Anforderungen des Hochwasserschutzes mit jenen der Flussdynamik, des aquatischen und terrestrischen Lebensraums und der menschlichen Nutzung nachhaltig zu verbinden. Ziel dieses Projekt ist es, Politik- und Managementansätze für Einzugsgebiete und Wälder im Alpenraum zu identifizieren, die folgendes gewährleisten: (1) Resilienz der Gebirgs-Ökosysteme bei der Bewältigung von Extremereignissen und (2) Erfüllung gesellschaftlicher Bedürfnisse bezüglich der Nutzung natürlicher Ressourcen und der Schutzleistungen. Fachpersonen aus den Bereichen Geologie, Geomorphologie, Hydrologie, Ökologie, Ökonomie und Politikanalyse arbeiten zusammen, um die Funktionsweise der Einzugsgebiete und Wälder sowie die Politik und Managementansätze in drei Schweizer Regionen mit unterschiedlichem Naturgefahrenrisiko, Flussbau und Waldbewirtschaftung ganzheitlich zu betrachten. Durch einen strukturierten Prozess kombinieren wir die unterschiedlichen disziplinären Perspektiven, um kohärente Forschungsergebnisse und vielseitig anwendbare Syntheseprodukte zu erzielen. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Interessengruppen entwickeln wir Politik-und Managementoptionen für den Wandel hin zu widerstandsfähigen Ökosystemen.
Mit einem inter- und transdisziplinären Ansatz gehen wir die Herausforderung an, Gebirgs-Einzugsgebiete zu widerstandsfähigen Ökosystemen umzugestalten, die den heutigen und zukünftigen gesellschaftlichen und ökologischen Bedürfnissen gerecht werden. Wir analysieren geomorphologische Prozesse, Vegetationsdynamik, monetäre und nicht-monetäre Werte der Natur sowie die Wahrnehmungen von Individuen und kollektiven Akteuren, wie Gemeinden und Umweltorganisationen, und entwickeln darauf aufbauend Empfehlungen für Politik- und Managementmassnahmen. Inhalt und Z
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