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Im Schreib-Druck. Digitale Edition und Erforschung von Friedrich Nietzsches Druckmanuskripten 1886-1889
English title
Pressed to write. On digital editing and researching Friedrich Nietzsche’s manuscripts for printing 1886-1889
Applicant
Thüring Hubert
Number
204401
Funding scheme
Project funding
Research institution
Deutsches Seminar Universität Basel
Institution of higher education
University of Basel - BS
Main discipline
Philosophy
Start/End
01.01.2022 - 31.12.2024
Approved amount
965'710.00
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All Disciplines (2)
Discipline
Philosophy
German and English languages and literature
Keywords (7)
Nietzsche; Schreibprozess; Zur Genealogie der Moral; Digitale Edition; Textgenese; Materialität des Schreibens; Druckmanuskripte
Lay Summary (German)
Lead
In einer forschungsbasierten Pilotedition werden das Druckmanuskript und die dazugehörigen Bogenkorrekturen von Friedrich Nietzsches „Zur Genealogie der Moral“ (1887) digital erschlossen. Dabei sollen die finale Textgenese „im Schreib-Druck“ und die Eigenheiten der Dokumentsorten erforscht sowie eine digitale Modelledition entwickelt werden.
Lay summary
Friedrich Nietzsches Druckdokumente sind von der Forschung und Edition weitgehend unbeachtet geblieben. Die zwölf überlieferten, eigenhändig verfassten späten Druckmanuskripte (1886-1889) sowie diverse erhalten gebliebene Bogenkorrekturen stellen indessen im textgenetischen Finalisierungsprozess das eigentliche Missing Link zwischen Nachlass und Werk, zwischen den Notizen, Entwürfen und Vorarbeiten und dem aus der Hand gegebenen, endgültigen Text dar.
In einer forschungsbasierten Pilotedition sollen das Druckmanuskript und die dazugehörigen Bogenkorrekturen von „Zur Genealogie der Moral“ (1887) digital erschlossen werden, um die Eigenheiten der Dokumentsorten zu erforschen und eine digitale Modelledition zu entwickeln. Ziel der digitalen Edition ist es, die Dokumente in vollständig les- und durchsuchbarer Form frei zugänglich und erforschbar zu machen. Die Textdaten sollen im Front-End wahlweise als finalisierter Text, als linearisierte Transkription oder als diplomatische Transkription einzeln oder in Synopse mit den faksimilierten Manuskriptseiten angezeigt werden können.
Damit ermöglicht das Projekt qualitative und quantitative Forschungen, die unter anderem zeigen werden, dass und in welchem Ausmaß die Druckmanuskripte Schauplatz eines dynamischen Schreib- und Textgeschehens sind und nicht bloß das flache Medium der Übermittlung eines zuvor komponierten Textes an den Verlag darstellen.
Die digitale Edition und die begleitenden Forschungen werden den Diskussionen um das Verhältnis von Werk und Nachlass in der Nietzscheforschung wichtige Impulse liefern und der Textphilologie neue Perspektiven zur Erforschung von Finalisierungsprozessen eröffnen.
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Last update: 15.12.2021
Responsible applicant and co-applicants
Name
Institute
Thüring Hubert
Deutsches Seminar Universität Basel
Employees
Name
Institute
Röllin Beat
Nietzsche-Edition Deutsches Seminar, Dept. SLW Universität Basel
Steiner Christian
Philosophisches Seminar Künste, Medien, Philosophie Universität Basel
Stockmar René
Abstract
Friedrich Nietzsches Druckdokumente zu den späten Schriften (1886-1889) und erweiterten Neuausgaben früherer Schriften (1886/87) sind von der Forschung und Edition weitgehend unbeachtet geblieben. Die zwölf überlieferten, eigenhändig verfassten Druckmanuskripte sowie diverse erhalten gebliebene Bogenkorrekturen stellen indessen im textgenetischen Finalisierungsprozess das eigentliche Missing Link zwischen Nachlass und Werk, zwischen den Notizen, Entwürfen und Vorarbeiten und dem endgültigen Text dar.In einer forschungsbasierten Pilotedition sollen das Druckmanuskript und die dazugehörigen Bogenkorrekturen von „Zur Genealogie der Moral“ (1887) digital erschlossen werden, um die Eigenheiten der Dokumentsorten zu erforschen und eine den materialen, skripturalen, schreibprozessualen und textgenetischen Daten adäquate digitale Modelledition zu entwickeln. Das Druckmanuskript der „Genealogie“ zeichnet sich durch intensive Bearbeitungen aus, zudem sind verhältnismäßig wenig Vorarbeiten überliefert, so dass es das wichtigste textgenetische Dokument darstellt. Die Lücke in der Dokumentation des textgenetischen Materials der äußerst produktiven letzten Schaffensphase 1886-1889 soll in einem nachfolgenden Editionsprojekt zu den überlieferten Druckmanuskripten und Bogenkorrekturen in Anwendung der entwickelten digitalen Modelledition zügig geschlossen werden.Ziel der digitalen Edition ist es, die Dokumente in vollständig les- und durchsuchbarer Form mit allen philologisch relevanten Zusatzinformationen und verlinkt mit den textgenetischen Vorstufen aus dem Nachlass frei zugänglich und unter möglichst vielen verschiedenen Erkenntnisaspekten erforschbar zu machen. Zu diesem Zweck werden die Textdaten mittels TEI-Codierung digital erfasst und sollen im Front-End wahlweise als finalisierter Text, als linearisierte Transkription oder als diplomatische Transkription einzeln oder in Synopse mit den faksimilierten Manuskriptseiten angezeigt werden können.Damit ermöglicht das Projekt qualitative und quantitative Forschungen, die unter anderem zeigen werden, dass und in welchem Ausmaß die Druckmanuskripte Schauplatz eines dynamischen Schreib- und Textgeschehens sind und nicht bloß das flache Medium der Übermittlung eines zuvor komponierten Textes an den Verlag darstellen. Denn in dieser letzten Phase der Produktion - sozusagen „im Schreib-Druck“ - erfährt der Autor nochmals einen kreativen Schub, der sich in zahlreichen, oft weitreichenden Änderungen, Überarbeitungen und Umgestaltungen niederschlägt und sich in den Druckmanuskripten als schreibprozessuale, textgenetische und werkkompositorische Tiefendimension erforschen lässt.Die digitale Edition und die begleitenden Forschungen werden den Diskussionen um das Verhältnis von Werk und Nachlass in der Nietzscheforschung wichtige Impulse liefern und der Textphilologie neue Perspektiven zur Erforschung von Endprozessen eröffnen.
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