Inhalt und Ziel des ForschungsprojektsKritik ist ein Motor sozialen Wandels und gehört massgeblich zu unserem politischen Alltag. Wie sich in aktuell brisanten Phänomenen wie echo chambers oder politischen bubbles zeigt, ist gegenseitige Kritik verschiedener sozialer Gruppen allgegenwärtig, gegenseitiges Verständnis oftmals aber nur spärlich vorhanden. Das Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, einen Analyserahmen zu entwickeln, anhand dessen sich der Zusammenhang zwischen Kritik und dem Verständnis des Kritikgegenstands erfassen lässt.Die Entwicklung dieses Analyserahmens erfolgt in drei Schritten: Erstens wird in Auseinandersetzung mit der Literatur aus der Sozialphilosophie ein Kritikbegriff entwickelt, der sich auf zahlreiche Kritikformen anwenden lässt. Zweitens werden unter Berücksichtigung der Literatur aus der Erkenntnistheorie und Wissenschaftsphilosophie Kriterien dafür festgelegt, wann Akteur*innen etwas verstehen. Drittens gilt es zu erforschen, inwiefern das Verständnis des Kritikgegenstandes notwendig ist für Kritik.Der durch diese drei Schritte erarbeitete begriffliche Apparat ermöglicht dem umfassenderen Folgeprojekt, unterschiedliche Formen der Kritik und des Verstehens anhand verschiedener Fallbeispiele zu beleuchten und deren alltagspolitische Relevanz zu illustrieren.Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher KontextUnderstanding Critique verbindet verschiedene philosophische Diskussionen, die bislang nicht aufeinander Bezug nehmen. Dies ermöglicht es, Kritik, wie wir sie in unserem Alltag vorfinden, von Formen missverständlichen Aneinandervorbeiredens oder reiner Gewalt zu unterscheiden.