Angesichts der Geschwindigkeit des Klimawandels stellt sich die Frage, ob die lokalen Waldbaumbestände in der Lage sein werden, sich an die veränderten Umweltbedingungen anzupassen. Der Transfer von Saatgut von trockenen Standorten könnte notwendig sein, um die Fähigkeit der Wälder zu verbessern, mit zunehmender Trockenheit und höheren Temperaturen fertig zu werden. Die Ausgangsbestände für solches Saatgut können (i) aus südlichen Regionen oder (ii) von trockenen Standorten innerhalb der gleichen Region stammen. In unserem Projekt kombinieren wir genomische Methoden mit Provinienzversuchen und Untersuchungen in natürlichen Beständen, um Bestände zu identifizieren, die in der Lage sind, künftigen Trockenstress aufgrund des Klimawandels zu bewältigen. Unsere Untersuchungsregionen sind Mitteleuropa (Schweiz, Süddeutschland, Österreich) und der östliche Mittelmeerraum (Griechenland, Türkei). Unsere Studienarten sind die drei eng verwandten Eichenarten Stieleiche, Traubeneiche, und Flaumeiche, die in beiden Regionen heimisch sind. Wir wollen wissen ob der Transfer von Saatgut auf regionaler und/oder kontinentaler Ebene die Anpassungsfähigkeit zukünftiger Wälder deutlich erhöhen wird und welche Strategie des Saatgut-Transfers optimal ist, um Nutzen und Risiken zu optimieren. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werden wir ein innovatives Konzept für Saatgut-Richtlinien entwickeln, das den aus dem Klimawandel resultierenden Anforderungen Rechnung trägt.
|