In den letzten Jahren haben wir weiche Implantate entwickelt, die sich der komplexen Oberfläche des Gehirns anpassen können. Die mechanischen Eigenschaften dieser Geräte kommen denen innerer Organe sehr viel näher als die herkömmlicher starrer klinischer Geräte. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die nahtlose Integration in den Körper, die durch die Anpassungsfähigkeit des Geräts ermöglicht wird, zu einer selektiveren Kommunikation zwischen dem Gewebe und dem Implantat führt. In diesem BRIDGE PoC-Projekt haben wir diese soft Implantate im Zusammenhang mit traumatischen Hirnverletzungen eingesetzt, wobei wir diese Hirn-Tsunamis in einem Tiermodell mit Schlaganfall über Tage hinweg aufzeichnen konnten. Dies wird als Nächstes bei Menschen eingesetzt werden, die nach einem Schädel-Hirn-Trauma oder einem Schlaganfall auf die Intensivstation kommen, um ihre Behandlung zu steuern. Parallel dazu haben wir ein soft, robotergestütztes Implantationssystem entwickelt, dass ein sehr großes Elektrodengitter (mit einem Durchmesser von mehr als 6 cm) anbringen kann, aber nur ein 2 cm großes Loch im Schädel benötigt, was die Infektionsrate und das Risiko für den Patienten verringert. Dieses System wurde unter Verwendung eines integrierten Sensors entwickelt, der dem Chirurgen beim Einsetzen des Implantats in das Gehirn ein Feedback gibt. Das Konzept wurde an einem großen Tiermodell im Operationssaal validiert, wo die Elektrode ohne Schädigung des Gehirns eingeführt werden konnte und die Aufzeichnung der evozierten Gehirnaktivität ermöglichte. Dieses neu entwickelte weiche Robotersystem mit integrierter Hirnelektrode wird einen breiteren Einsatz solcher Implantate an der Oberfläche des Gehirns auf einer großen Fläche ermöglichen, ohne dass große Gehirnoperationen erforderlich sind.
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