Gegenwärtig gibt es weltweit enorme Anstrengungen, die horizontale Auflösung (Gitterabstand) von globalen und regionalen Klimamodellen auf zirka 1 km zu verfeinern. Es besteht die gut fundierte Hoffnung, dass feinere Rechengitter einen Quantensprung ermöglichen und insbesondere die Beschreibung von gewittrigen Niederschlägen (feuchte Konvektion) und deren Auswirkungen auf Wolkensysteme verbessert. Vorangehende Arbeiten haben die Gangbarkeit dieses Weges bereits aufgezeigt – insbesondere bei Untersuchungen des Sommerklimas der mittleren Breiten. Untersuchungen zeigen auch, dass das Potential hoher Auflösung in den Tropen noch wichtiger ist als in den mittleren Breiten, da in den Tropen und Subtropen gewittrige Prozesse in allen Jahreszeiten dominieren. Bei den angestrebten Verbesserungen geht primär um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wolkenbildung. Die tropische Bewölkung gilt als die grösste Unsicherheit in gegenwärtigen Klimamodellen. Niedrige Bewölkung reflektiert einen beträchtlichen Anteil des einfallenden Sonnenlichts zurück in den Weltraum, und hat damit eine kühlende Wirkung auf das globale Klimasystem. Eine grosse Unsicherheit besteht, da man nicht weiss, wie die tropische Bewölkung auf den Klimawandel reagieren wird. Sollte der Klimawandel die räumliche Ausdehnung der tropischen Bewölkung reduzieren, so würde dies den Klimawandel beschleunigen (positiver Rückkopplungs-Effekt). In der vorliegenden Studie wird ein hochauflösendes regionales Klimamodell über grossen Rechengebieten im tropischen und subtropischen Atlantik eingesetzt. Dabei kommt eine Version des COSMO-Modells zum Einsatz, welches in der Lage ist, die modernsten Supercomputer zu nutzen, welche auf GPUs (Graphics Processing Units) implementiert sind. Das COSMO-Modell ist derzeit das einzige atmosphärische Modell, welches vollständig auf GPUs läuft. Die Rechnungen werden auf einem Supercomputer des Centro Svizzero di Calcolo Scientifico (CSCS, Lugano) durchgeführt. Gegenwärtige Rechnungen zeigen vielversprechende Resultate.
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