Bleihaltige Munition, wie sie in der Jagd eingesetzt wird, ist typischerweise tödlich für Aasfresser wie Adler oder Kondore, aber nicht für Kolkraben. Obwohl Raben in der Jagdsaison von den selben bleikontaminierten Eingeweiden fressen wie andere Aasfresser und erhöhte Bleikonzentrationen im Blut aufweisen, überleben sie ohne Bleivergiftungssymptome. Das Ziel dieses Projekt ist herauszufinden, durch welchen Mechanismus Raben eine erhöhte Aufnahme von Blei überleben können. Unsere Grundhypothese ist, dass ein natürlicher Chelator in den Körperflüssigkeiten der Raben die Ausscheidung der Bleiionen ermöglicht und für die Resistenz dieser Spezies verantwortlich ist.
Blutplasma- und Kotproben von Kolkraben und Steinadlern, die aus Jagdrevieren gesammelt wurden, werden durch biochemische und analytische Methoden untersucht, um ein Blei chelierendes Molekül zu identifizieren und zu verstehen. Solch ein Molekül dient als Leitstruktur und wird als mögliches Medikament für die blei-selektive Chelationstherapie weiterentwickelt.