Die Untersuchung der Verbreitung falscher bzw. problematischer Nachrichten auf persönlichen Messaging Services wie zum Beispiel WhatsApp ist vor allem aufgrund geringer und schwer zugänglicher Daten beschränkt. Wir überwinden diese Beschränkung mittels einer Reihe eigens darauf zugeschnittener Experimente. Hierzu entwickeln wir einen speziellen Webservice, der dynamische URLs generiert und es ermöglicht, die zugrunde liegende Netzwerkstruktur zu replizieren. Auf diese Weise können wir zwei wichtige und verwandte Merkmale dieses Diffusionsprozesses erfassen und analysieren: Erstens die Halbwertszeit problematischer Nachrichten, d.h. wie lange und wie oft diese im Vergleich zu wahren Nachrichten geteilt werden. Zweitens die Verbreitung falscher Nachrichten, wozu wir deren Verbreitung über Kontaktketten verfolgen. Wir implementieren diese Experimente in drei Sprachregionen: Deutsch, Englisch und Portugiesisch. Die gesammelten Daten ermöglichen es uns einerseits Typen von falschen Nachrichten zu identifizieren, die dazu neigen, sich über nationale Kontexte hinweg rasant zu verbreiten und andererseits die Verbreitung problematische Inhalte dieser Art als Netzwerkprozess zu modellieren.