Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts In den meisten Fällen werden Gesundheits-Apps von Privatunternehmen entwickelt und nicht von Gesundheitsfachpersonen. Dabei ist nicht klar, an welchen Werten und Ideen sich die Hersteller*innen der Gesundheits-Apps orientieren. Es ist unklar, inwiefern Meinungen und Argumente von Gesundheitsfachpersonen aber auch die Anliegen der Nutzer*innen der Gesundheits-Apps bei der Entwicklung der Gesundheits-Apps eine Rolle spielen. Wenn nicht gemeinsam über die Kriterien von Gesundheits-Apps diskutiert wird, kann dies zum einen dazu führen, dass medizinische Standards eine untergeordnete Rolle spielen und zum anderen, dass die Gesundheits-Apps nicht den Alltagsbedürfnissen der Nutzer*innen entsprechen. In dem Projekt soll untersucht werden, nach welchen Ideen und Vorstellungen Gesundheits-Apps von den Hersteller*innen entworfen werden und ob sich diese auch mit den Vorstellungen der Anwender*innen decken. Es soll insbesondere untersucht werden, wann es zu Konflikten bei der Einführung von Gesundheits-Apps und ihrer Anwendung kommt, beispielweise wenn Menschen die Benutzung von Gesundheits-Apps ablehnen oder abbrechen oder auch, wenn Ärzte die Qualität solcher Apps in Frage stellen. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext In dem Projekt wird die Theorie der Konventionen herangezogen, die davon ausgeht, dass Menschen in ihren Handlungen und Entscheidungen bestimmten „Weltbildern“ folgen, die ihnen als grundlegende Orientierungen dienen. Es geht daher bei der Untersuchung um die sozialen Akteure, die Gesundheits-Apps entwickeln und Menschen, die sie benutzen. Konflikte können dort entdeckt werden, wo Menschen unterschiedlichen „Weltbildern“ folgen.
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