Am Department für Chemie der Universität Fribourg werden täglich neue Materialien synthetisiert, die auch gründlich charakterisiert werden müssen. Eine essentielle Methode, um die Nanostruktur der Materialien zu analysieren und zu verifizieren, ist die Einkristall Röntgendiffraktometrie. Diese Methode gibt Einblicke in die Anordnung der Atome und Moleküle im Festkörper. Dieses Wissen ist von grundlegendem Interesse für die Erklärung und Weiterentwicklung von Materialeigenschaften. Die Arbeitsgruppe von Prof. Ali Coskun, der 2017 an der Universität Fribourg gestartet hat, untersucht eine relativ neue Materialklasse, sogenannte „Metall-Organic Frameworks“ (MOFs). Diese porösen Materialien finden weitreichende Anwendung, zum Beispiel in der Sequestrierung von Kohlenstoffdioxid aus der Luft und als Wasserstoffspeicher. Die präzise Struktur dieser MOFs kann aufgrund der Porosität mit gewöhnlichen Einkristall Röntgendiffraktometern nicht aufgelöst werden. Das neue Diffraktometer, das über dieses R’Equip Projekt gekauft wurde, erlaubt jedoch eine detaillierte Charakterisierung dieser Materialien. Die Gruppe von Prof. Fabio Zobi, die seit 2015 an der Universität Fribourg tätig ist, profitiert auch grundlegend von dieser neuen Anschaffung: Einkristalle, die komplexe Moleküle wie Vitamin B12 enthalten, können damit analysiert werden. Die Gruppe von Prof. Katharina Fromm hat kürzlich ihre Forschungsinitiative in bioorganischer Chemie von Silber gestartet, wo die Analyse von Peptid Einkristallen eine wichtige Rolle spielt, wofür dieses Gerät ebenso sehr geeignet ist. Die Gruppe von Prof. Andreas Kilbinger benötigt das neue Gerät für die Analyse von organischen Molekülen, die essentiell für die Entwicklung der katalysierten lebenden Polymerisationsreaktionen sind. Die neue Gruppe von Prof. Stefan Salentinig, die 2019 an der Universität Fribourg gestartet hat, benötigt dieses Diffraktometer für die Analyse der Feinstruktur von Biomaterialien mit potentieller Anwendung als neue antibiotische Substanzen oder als funktionelle Lebensmittel. Das neue Set-up ist für solche Fragestellungen ideal. Weiter dient dieses Einzelkristall Diffraktometer auch Forschungsgruppen am AMI, der FH Fribourg und an der Empa sowie anderen Organisationen in der gesamten Schweiz.
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