Project

Discipline

image theory; medium theory; online culture; Digitisation; museum culture; networked image; public space; big data; camera; audiovisual culture; seeing machines; media art; curatorial practice; Photography als a theoretical object; Photography; online culture; social media; Post-photography

Lead
Vor dem Hintergrund der Digitalisierung müssen Kultureinrichtungen ihre auf ‚Ausstellen’ und ‚Bewahren’ ausgerichteten Aufgabenstellungen überdenken. Sie müssen eine radikale Transformation einläuten, wenn sie in einer von digitaler Kommunikation bestimmten Gegenwart weiterhin Bedeutung haben wollen. Insbesondere Fotogalerien und Museen der Fotografie sehen sich durch die digitale Vernetzung in eine neue Lage gebracht. Das vom SNF geförderte Projekt dient der Erforschung ihrer bestehenden kuratorischen Praxis und der Bestimmung neu aufkommender Möglichkeiten.
Lay summary
Galerien müssen mit der Tatsache zu leben lernen, dass Bilder heute in Netzwerken übermittelt, geteilt und verhandelt werden und dass diese Bilder in den sozialen Medien in einem neuen Aggregatzustand gehalten werden. Darin ersetzen Überlagerungen von Herstellung und Manipulation, von individueller und kollektiver Bedeutungsproduktion die hergebrachten statischen Verfahren der Repräsentation und Erinnerung. Kuratorische Autorität geht nicht mehr von einem bestimmten Zentrum aus, und die Kultureinrichtungen müssen die die Standpunkte ihrer bisherigen Interessengruppen und -vertreter mit der Kompetenz von Kuratoren sozialer Medien in Verbindung bringen. Gegenwärtige Praktiken der Weitergabe und Präsentation von Bildern sind im Hinblick auf grössere Kreise, als üblicherweise das Publikum musealer Praktiken bilden, neu zu beleuchten. Insbesondere mit genuin digitaler Fotografie betraute Eirichtungen müssen die geltenden Vorstellungen vom ‚Kuratieren’ auf den Prüfstand stellen. Die Netzwerke der Online-Kultur eröffnen neue Möglichkeiten des Austauschs mit dem Publikum (Koautorschaft, Partizipation) und Vermarktung (Mehrwert, Interaktion). Das Projekt ist use-inspired. Es verbindet in internationaler Zusammenarbeit (Luzern, Winterthur, London, Barcelona) Museen für Kunst und Kultur mit dem Netzwerk der Online-Kultur und bringt neues akademisches ebenso wie praxisbasiertes kuratorisches Wissen als eine zeitgenössische Schlüsselpraxis hervor. Unsere Forschungsfragen lauten: Welche neuen Herausforderungen ergeben sich aus der postdigitalen vernetzten Bilderwelt für kuratorische und archivarische Praktiken in mit Fotografie beschäftigten Institutionen? Welche Beziehung hat die Fotografie als Technik digitaler Reproduktion und als Schauplatz kreativer Produktion zu gegenwärtigen Praktiken des Kuratierens und der Erzeugung von Wissen? Wie verhalten sich kuratorische Praktiken im Museumsraum zu kuratorischen Online-Praktiken? Wie sollen mit Fotografie betraute Institutionen den neuen Bedingungen von Subjektivität begegnen und welche Rolle können sie in der neuen Sharing-Ökonomie einnehmen?

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Last update: 03.12.2018

Natural persons

Self-organised

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Vor dem Hintergrund der Digitalisierung müssen Kultureinrichtungen ihre auf ‚Ausstellen’ und ‚Bewahren’ ausgerichteten Aufgabenstellungen überdenken. Sie müssen eine radikale Transformation einläuten, wenn sie in einer von digitaler Kommunikation bestimmten Gegenwart weiterhin Bedeutung haben wollen. Insbesondere Fotogalerien und Museen der Fotografie sehen sich durch die digitale Vernetzung in eine neue Lage gebracht. Das vom SNF geförderte Projekt dient der Erforschung ihrer bestehenden kuratorischen Praxis und der Bestimmung neu aufkommender Möglichkeiten.Research questions: The project aims at addressing the following issues: What new challenges arise in the ‘post-digital’ and networked world for how photographic institutions curate and archive their collections? What relationship has the photography, as a technology of digital reproduction and a site of creative production, to contemporary cultures of curating and knowledge production? How do the curatorial cultures of the Gallery relate to that of the Internet and its users? How are photographic institutions to record and reflect the new conditions of subjectivity and play a role in this sharing economy? Hypotheses: The central hypothesis of the project is that ‘curation’ is not understood as a cultural practice limited to the sphere of the museum or gallery, but as a problem or process made operational in network culture. The present tendency to ‘curate’ everything in this respect might be understood as both a product of the photograph’s ubiquity and technological convergence. Under the Web 2.0 paradigm, photography has become part of discourses of information management and computer science, in which the meaning and agency of images are inseparable from the cultural dynamics of software and online platforms. The research therefore seeks to understand the different economies of cultural value as images traverse from screen to museum and back.Approaches: Preliminary field studies (archival studies and interviews); international exchange of knowledge (workshops), establishment of evaluation criteria (teamwork, workshops); network building (workshops and platforms).Scholarly relevance of the Project: This use-inspired project will generate new academic, practical and professional knowledge of cultural value through understanding curating as a central contemporary practice connecting museums, art and culture and the computational base of online communication. By anchoring the research in the practices of the photography gallery, the project will analyse how the expansion and circulation of the networked image come into a relationship with traditional modes of curating the photographic image. We therefore seek new knowledge of the relationship between the cultural (social, historical) and technological (screen-based, networked, interactive) aspects of photography and its contemporary exhibition and dissemination. It helps to create an international, cross-disciplinary network of professionals and prepares the ground for future international research collaboration.