Inhalt und Ziel des Forschungsprojektes Bisher ist man davon ausgegangen, dass Pathogene Zellen befallen, um sich vor dem Immunsystem des Wirtes zu verstecken. In den letzten Jahren hat sich aber herausgestellt, dass Wirtszellen selbst eine ganze Reihe von Möglichkeiten haben, den Angreifer wieder loszuwerden, so dass man verallgemeinert sogar von einer intrazellulären Immunantwort sprechen kann. Eine dieser Möglichkeiten ist Autophagie, ein Mechanismus, der sehr spezifisch Pathogene erkennen und eliminieren kann. In der letzten Förderperiode konnten wir tatsächlich zeigen, dass etwa die Hälfte der Parasiten, die erfolgreich Leberzellen befallen, erfolgreich bekämpft werden. Nun wollen wir untersuchen, ob tatsächlich die Wirtszell-Autophagie bzw. verwandte Wege beteiligt sind. Um die Biologie des Parasiten besser zu verstehen, wollen wir ausserdem eine gross angelegte Studie durchführen, bei der wir insgesamt knapp 1400 Gene von insgesamt etwa 5000 Genen des Parasiten ausschalten werden, um dann die Auswirkungen der einzelnen Gendeletionen auf die Parasitenentwicklung während seiner verschiedenen Lebenszyklusphasen zu studieren. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojektes Dieses in der Grundlagenforschung angesiedelte Projekt befasst sich mit der Interaktion von Parasiten und ihren Wirtszellen und bietet langfristig auch angewandte Perspektiven, wie unsere jüngsten Forschungsarbeiten auch belegen. Wir sind davon überzeugt, dass die geplanten Versuche helfen werden zu verstehen, wie sich Malariaparasiten so erfolgreich in ihren Wirten etablieren können und wie wir mit diesen Erkenntnissen dazu beitragen können, den Parasiten zu bekämpfen. Dies ist vor allem in Hinblick auf die sich schnell ausbreitenden Resistenzen gegen die heute verwendeten Malariamedikamente und die Tatsache, dass es noch immer keine vielversprechende Impfung gegen diese Infektion gibt, von grosser Bedeutung.
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