Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts
In einem Kontext, in welchem Muslim*innen als in der Schweiz ‘fremd’ problematisiert werden, lieferte die Analyse der aktiven Beitrage muslimischer Diskursakteurinnen Einblicke in konkrete Reaktionen zu Bildern nationaler Zugehörigkeit und beleuchteten, wie diese aufgegriffen, angeeignet und potentiell in Frage gestellt werden. Hierfür wurden die in der Deutsch-Schweizer Medienöffentlichkeit aktiven, muslimischen Diskursakteurinnen identifiziert und ihre Beiträge über digitale und nicht-digitale Medienplattformen hinweg verfolgt. Die anschließende Dokumentenanalyse untersuchte die Positionierungen dieser Frauen, die ihnen zugeschriebene Legitimität und die von ihnen geäusserten Diskurslinien bezüglich nationaler Zugehörigkeit.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext
Vor dem Hintergrund historisch variierender Darstellungen von ‘Fremdheit’ in der Schweiz können die analysierten Debatten rund um Muslim*innen als historisch spezifischer Identitätsdiskurs verstanden werden. Die medienübergreifende Herangehensweise dieses Projektes erlaubt es zudem, der zunehmenden Digitalisierung gerecht zu werden. Einblicke in online Narrative bieten dabei das Potential, durch die Identifikation von Alternativen zu bekannten Darstellungen neue Erkenntnisse zu gewinnen, potentielle Ausschlüsse zu erkennen und einen gesamtgesellschaftlichen Dialog zu erleichtern.