Reaktionsprozesse in porösen Medien, die zur Ausfällung oder Auflösung von Mineralien führen, sind für viele technische und umweltrelevante Fragestellungen, insbesondere im Untergrund, von grossem Interesse. Die richtige Beschreibung dieser Prozesse in durchströmten porösen Medien wird dadurch erschwert, dass das Hochskalieren der Mineralreaktionsraten von der Poren- auf die Laborskala in manchen Fällen nicht zulässig ist. Diese Arbeit zielt darauf ab, solche Skalierungsprobleme mit Hilfe von numerischer Modellierung zu untersuchen.
|
Mineralreaktionsraten in durchströmten porösen Medien können nicht beliebig von der Porenskala, wo sie meistens einfach zu quantifizieren sind, auf die Laborskala hochskaliert werden. Dies bedeutet, dass Simulationsmodelle, die auf der Laborskala definiert sind, häufig Ausfällungs- und Auflösungsraten überschätzen. Der Ansatz, der in diesem Projekt verfolgt wird, sieht vor, das Untersuchungsgebiet im Sinne eines Hybridmodells aufzuteilen. Der Teil des Gebiets, in dem Skalierungsprobleme keinen Einfluss haben, wird mit einem relativ einfachen aber wenig rechenintensiven Kontinuumsmodell beschrieben. Für den Teil des Gebiets, in dem entweder die Strömungsgeschwindigkeiten oder die Reaktionsraten besonders hoch sind, wird ein Porennetzwerkmodell genutzt. Beide Gebiete werden sorgfältig räumlich gekoppelt. Die Abstrahierung des Porenraums mit einem Porennetzwerkmodell sorgt zusätzlich dafür, dass der Rechenaufwand des Hybridmodells gering bleibt. Die Forschungsarbeiten, die im Rahmen dieses Projekts ausgeführt werden, sollen nicht nur den aktuellen Kenntnisstand hinsichtlich der beschriebenen Skalierungsprobleme verbessern, sondern auch der allmählichen Etablierung von Hybridmodellen in der geochemischen Modellierung dienen.
|