Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts
Unsere Forschung hat gezeigt, dass Stresssituationen die Angstzustände auslösen in verschiedenen Hirnregionen zu starken Änderungen der Genaktivität führen. Durch neueste Sequenziermethoden können diese Änderungen in Ihrer Gesamtheit erfasst und quantifiziert werden. Wir nutzen diese Möglichkeiten um zu testen, wie die selektive Stimulation von Noradrenalin- und/oder Serotoninausschüttung im Gehirn diese Genaktivität beeinflusst, und ob das Stilllegen dieser Neurotransmitter die negativen Konsequenzen von Stress auf Angst verhindern kann. Wir benutzen dafür modernste neurogenetische Methoden um mittels gezielt steuerbaren Designerrezeptoren hochspezifische Aktivierung oder Hemmung von serotonergen und/oder noradrenergen Neuronen zu erzielen.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojekts
Die am häufigsten verwendeten Medikamente zur Behandlung von Angststörungen sind in circa 40% der Patienten unwirksam und haben oft starke Nebenwirkungen. Ein besseres mechanistisches Verständnis der molekularen Veränderungen bei Angststörungen ist daher extrem wichtig, um neue Therapieansätze zu entwickeln. In diesem Projekt versuchen wir kausale Zusammenhänge zwischen stressbedingter Serotonin/Noradrenalinausschüttung und Angstzuständen zu erkennen, und hoffen neue molekulare Ansatzpunkte zur Therapie von Angststörungen zu finden.