Project
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All Disciplines (2)
German and English languages and literature |
Keywords (10)
Image; Visuelle Rhetorik; Finance; Visual Communication; Geld; Bild; Money; Visual Rhetoric; Graphic Design; Banknoten
Lay Summary (German)
Lead
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Massenmediale Bilder beeinflussen unser Denken über und unseren Umgang mit Geld - und damit das Geld selbst. Das Projekt untersucht anhand von Finanzwerbung, Zeitschriftencovers, Musikalben und Banknoten, welche Vorstellungen über Geld kommuniziert werden und mit welchen visuellen Mitteln dies geschieht.
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Lay summary
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Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts
Während es zahlreiche kulturwissenschaftliche Studien darüber gibt, wie Bilder aus der Werbung und anderen Medien Geschlechterrollen prägen oder rassistische Klischees fortsetzen, möchte dieses Projekt fragen, wie das wichtigste Herrschaftsinstrument des Kapitalismus von visuellen Erzeugnissen beeinflusst wird: das Geld. Eine sexistische Werbung z.B. stellt die Frau als käufliches Objekt dar. Sie behauptet aber gleichzeitig, dass die Sexualität in den Verhandlungsbereich des Geldes fällt – und erweitert damit den Wert bzw. die Macht des Geldes. Das Projekt untersucht, welche Vorstellungen über Geld mit massenmedialen Bildern kommuniziert werden und mit welchen visuellen Mitteln dies geschieht. Hierzu werden vier Bildgruppen unterschiedlicher Akteure einer visuell-rhetorischen Analyse unterzogen (Finanzindustrie, kritische Presse, Popkultur, Staat). In einem zweiten Schritt werden experimentell Alternativbilder entworfen und zusammen mit den Originalen einer Gruppe von Testpersonen zum Interview vorgelegt. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer Dissertation ausgewertet.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext
Im Zuge der Deregulierung der Finanzwirtschaft und der Finanzkrise 2008 stellt sich zunehmend die Frage, wie das Geld seine Deckung und Legitimation herstellt. Das vorliegende Projekt kann zur Beantwortung dieser Frage beitragen und darüber hinaus erhellen, inwiefern visuelle Kommunikation die soziale Wirklichkeit (des Geldes) mitformt.
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Responsible applicant and co-applicants
Employees
Publications
KüfferSimon (2020), Das massenmediale Bilder als konstitutives Moment des Geldes, in Graupe Silja, Ötsch Walter Otto (ed.), Springer, Wiesbaden, 297-316.
ScheuermannArne, NettNachen, MahdessianMaria, GerberEliane (2019), Applying rhetorical design analysis on hate-speech memes, 43, 111.
ScheuermannArne (2019), Graphic design as rhetoric: towards a new framework for theory and practice in graphic design, in Atzmon Leslie, Triggs Tel (ed.), Bloomsbury, London, 441-448.
LubrichOliver (2019), Bildliches Denken: Humboldts Werkstatt, in Humboldt Alexander (ed.), Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 7-43.
LubrichOliver (2019), Sprachbilder, in Stodulka Thomas, Lubrich Oliver (ed.), Transcript, Bielefeld, 95-100.
Collaboration
PD Dr. Arno Schubbach, Philosohie, ETH Zürich |
Switzerland (Europe) |
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- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results |
Prof. Dr. Gesche Joost, Design Research Lab, UDK Berlin |
Germany (Europe) |
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- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results - Publication - Research Infrastructure - Exchange of personnel |
Prof. Dr. Jana Costas, Wirtschaftswissenschaft, FU Berlin |
Germany (Europe) |
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- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results |
Prof. Dr. Ulrich Heinen, Design und Kunst, Bergische Universität Wuppertal |
Germany (Europe) |
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- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results - Publication |
Prof. Dr. Wibke Weber und Prof. Dr. Michael Burmester, Hochschule der Medien, HdM Stuttgart |
Germany (Europe) |
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- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results - Publication - Research Infrastructure - Exchange of personnel |
Prof. Dr. Nadia Koch, Universität Salzburg |
Austria (Europe) |
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- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results - Publication - Exchange of personnel |
FU Berlin, Exzellenzcluster "Languages of Emotion" |
Germany (Europe) |
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- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results - Publication - Exchange of personnel |
Scientific events
Active participation
Title |
Type of contribution |
Title of article or contribution |
Date |
Place |
Persons involved |
Designtheorie (Leitung BA-Modul)
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Individual talk
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Die visuelle Rhetorik des Geldes
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11.03.2020
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Hochschule der Künste Bern, Switzerland
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Küffer Simon;
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Imagining the New Economy – Bildlichkeit in der Ökonomie
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Talk given at a conference
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Visuelle Rhetorik als Bildanalyse, Interpretation & Ideologiekritik
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07.12.2019
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Eutopia Bonn, Germany
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Küffer Simon;
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Wissen und Nichtwissen der ökonomisierten Gesellschaft
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Talk given at a conference
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Visuelle Rhetorik als Teil einer zeitgemässen Politischen Ökonomie
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03.03.2019
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Cusanus Hochschule Bernkastel-Kues, Germany
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Küffer Simon;
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Geld in literarischen Texten (Leitung Seminar)
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Individual talk
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Geld & Literatur?
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20.02.2019
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Universität Bern, Switzerland
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Küffer Simon;
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Show Me the Money! Representing Finance in Literature and Film
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Individual talk
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The Visual Rhetoric of Money
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14.11.2018
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Universität Zürich, Switzerland
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Küffer Simon;
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Salzburger-Tübinger Rhetorikgespräche (Satür)
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Talk given at a conference
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Geldschein – zur visuellen Rhetorik des Geldes
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02.06.2018
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Universität Salzburg, Austria
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Scheuermann Arne; Küffer Simon;
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Forschungstag Graduate School of the Arts
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Talk given at a conference
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Geldschein – zur visuellen Rhetorik des Geldes
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30.04.2018
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Universität Bern, Switzerland
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Küffer Simon;
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Toolbox (Workshop)
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Individual talk
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The Visual Rhetoric of Money
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18.04.2018
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Hochschule der Künste Bern, Switzerland
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Küffer Simon;
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Die Gesellschaft der Singularitäten (Workshop)
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Talk given at a conference
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Rhetorik, Versinnlichung & Singularisierung
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08.12.2017
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Universität Bern, Switzerland
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Küffer Simon;
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Rap and Contemporary Culture
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Individual talk
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To Pimp a Paperstack – Kendrick and the visual rhetoric of money
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31.10.2017
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Universität Zürich, Switzerland
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Küffer Simon;
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Entwerfen mit Methode – Geschichte und Praxis von Kreativitäts- und Problemlösungstechniken (Workshop)
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Talk given at a conference
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Visuelle Rhetorik – neue alte Kreativitätstechniken
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06.10.2017
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Universität Bern, Switzerland
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Küffer Simon;
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Communication with the public
Communication |
Title |
Media |
Place |
Year |
Media relations: print media, online media
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Das Einzige, was interessiert, ist die grösstmögliche Profitrate (Interview)
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Bieler Tagblatt
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German-speaking Switzerland
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2020
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Media relations: radio, television
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Blick in die Feuilletons mit Simon Küffer (Interview)
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SRF 2, Kultur Kompakt
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German-speaking Switzerland
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2019
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Media relations: radio, television
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Die Nationalbank hat heute die Hunderternote vorgestellt (Interview)
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SRF 2, Kultur Kompakt
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German-speaking Switzerland
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2019
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Media relations: print media, online media
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Alle nationalen Dinge sind verschwunden
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Tages-Anzeiger / Der Bund
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German-speaking Switzerland
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2018
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Media relations: print media, online media
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Cash Rules Everything Around Me
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Lyrics Magazin
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German-speaking Switzerland
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2018
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Media relations: print media, online media
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Die höchste Form von Gangster ist der Revolutionär
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Watson
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German-speaking Switzerland
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2018
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Media relations: print media, online media
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Geld ist stark unterreflektiert (Interview)
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Die ZEIT
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International German-speaking Switzerland
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2018
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Media relations: radio, television
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Wermuth fragt – mit Simon Küffer
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Kanal K
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German-speaking Switzerland
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2018
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Media relations: print media, online media
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Ist es inkonsequent, als Kapitalismusgegner Werbung zu gestalten?
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Die Wochenzeitung WOZ
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German-speaking Switzerland
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2017
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Awards
Dr. Joséphine de Karman-Stiftung (Bern)
Beitrag zur Abschlussphase der Dissertation
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2020
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Associated projects
Number |
Title |
Start |
Funding scheme |
126962
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Visuelle Rhetorik 2 - Regeln, Spielräume und rhetorischer Nullpunkt im Informationsdesign am Beispiel öV |
01.01.2010 |
DORE project funding |
174193
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Horror - Game - Politics. Die visuelle Rhetorik politischer Mythen in digitalen Horrorspielen |
01.04.2018 |
Ambizione |
151068
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1. Berner Arbeitstreffen zur Visuellen Rhetorik |
01.01.2014 |
Scientific Conferences |
140381
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Amateurgestaltung - Die Rhetorik der Elaboration im Grafikdesign am Beispiel Gemeinwesenarbeit und Lokalpolitik |
01.10.2012 |
Project funding (Div. I-III) |
Abstract
Im geplanten Projekt wird Geld als Konvention verstanden. Es verwirklicht sich in der Verwendung und im Diskurs. Was Geld ist, wie (und ob) es funktioniert, hängt davon ab, was über Geld gesagt und gedacht wird, ob ihm Vertrauen geschenkt und sein Wert anerkannt wird. In einer Gesellschaft kursieren somit Erzählungen, die das Verhältnis zum Geld, das Denken über Geld und das Verhalten im Umgang mit Geld bestimmen: ‹Zeit ist Geld›, ‹Geld arbeitet›, ‹Geld kann man sicher anlegen›, ‹Nicht alles ist käuflich›, etc. Viele dieser Erzählungen werden durch materielle Bilder vermittelt: das Motiv auf der Kreditkarte, das Werbeplakat der Bank, die Banknoten auf dem Albumcover. Doch wie funktionieren solch visualisierte Erzählungen vom Geld - formal, affektiv und handlungsmotivierend? Mit welchen visuell-rhetorischen Mitteln werden sie kommuniziert?Das beantragte Projekt verfolgt das Ziel, den Anteil visueller Kommunikation am ‹Gelddiskurs› erstmals systematisch zu erforschen und damit zum Verständnis der visuellen Beschaffenheit des Geldes beizutragen. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses steht die Frage, ob und auf welche Weise Bilder das Geld als soziale Wirklichkeit mitformen und inwiefern sie hierzu womöglich besonders geeignet sind. Über die Gestaltung einer Banknote hinaus soll bildliches Material, das Geld zeigt oder thematisiert, visuell-rhetorisch analysiert und empirisch-experimentell untersucht werden. Ausgehend von einem heterogenen Bildkorpus soll der Ansatz zu einer Theorie der visuellen Rhetorik des Geldes entworfen werden. Das Vorgehen gliedert sich in vier Schritte:1. Korpus und Analyse der Erzählungen: Das Korpus umfasst: Schweizer Banken- und Versicherungsplakate zwischen 2005 und 2015; Titelblätter des Spiegels und Beobachters sowie Musikcovers, auf denen Geld eine Rolle spielt und die zwischen 2005 und 2015 in der Schweiz in Umlauf waren; die zwei aktuellen Schweizer Banknotenserien (vor und ab 2016). Dieses Korpus von ca. 150 Bildern wird auf exemplarische Erzählungen hin untersucht, die anschliessend in eine Typologie münden.2. Visuell-rhetorische Analyse: Die einzelnen Bilder werden nun auf ihre visuelle Rhetorik untersucht - zuerst einzeln, dann im Vergleich. Hierzu werden Bildtafeln nach Erzählungen und Kategorien der visuellen Rhetorik (logos/ethos/pathos, Stilhöhe, Wirkung, Tropen, Figuren, Topoi) geordnet, die eine komparative Analyse erlauben. Schliesslich werden drei Bilder zu drei Erzählungen für Schritt 3 ausgewählt.3. Research Through Design: Alternativ zu diesen werden neue Bilder entworfen (die von den vorgefundenen abweichende Positionen vorschlagen) und zusammen mit den ‹Originalen› einem Testpublikum in Leitfaden-Interviews und mit einem Online-Fragebogen vorgelegt. Daraus lassen sich Erkenntnisse ableiten hinsichtlich der visuell-rhetorischen Wirkregeln wie auch des Einflusses der Bilder auf das (prinzipiell offene, weil sozial kontingente) Geldverständnis, bzw. die Geldpraxis.4. Auswertung: Die Ergebnisse werden zu einem theoretischen Modell verdichtet, das einen Regelzusammenhang von visuell-rhetorischer Technik, Erzählung und Wirkung beschreibt und den Bildern eine Funktion im Gelddiskurs und damit der Reproduktion des Geldes zuweist.Das interdisziplinäre Projekt wurde bereits als Dissertationsvorhaben an der Graduate School of the Arts (GSA) akzeptiert und soll entsprechend im Austausch zwischen der Hochschule der Künste Bern (Forschungsschwerpunkt Kommunikationsdesign: Forschungsfeld Design and Rhetoric) und der Universität Bern (Institut für Germanistik: Komparatistik, Rhetorik) durchgeführt werden.
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