Inhalt und Ziele des Forschungsprojekts „G-Protein gekoppelte Rezeptoren“ (GPCRs) sind die grösste Klasse von Proteinrezeptoren in der Zellmembran. Sie erkennen verschiedene äussere Reize (Licht, Hormone, usw.), lösen Zellsignale aus und regeln die Zellantwort. Die molekulare Proteinstruktur von GPCRs ist flexibel und ihre Funktion wird allosterisch gesteuert. Der allosterische Mechanismus bezieht sich auf eine Wechselwirkung zwischen Teile des Rezeptors ausserhalb und innerhalb der Zelle. In statischen Molekülstrukturen, die durch Röntgenkristallographie erzeugt werden, sind diese dynamischen Mechanismen nicht sichtbar. In diesem Projekt wird der allosterische Mechanismus des beta1-Adrenozeptors durch verschiedene biophysikalische Methoden untersucht, die diese Dynamik sichtbar machen sollen, um so den komplexen Signalübertragungsmechanismus besser zu verstehen. In der ersten Phase des Projektes wird die Erkennung der pharmazeutisch wirksamen Moleküle untersucht. In der zweiten Phase wird das eigentliche Signalnetzwerk im beta1-Adrenozeptor durch Bioinformatik untersucht. In der dritten Phase wird die allosterische Kommunikation zwischen dem GPCR und dem G-Protein untersucht. Insgesamt sollen die Resultate den Mechanismus der molekularen Erkennung, Signalübertragung und Signalausbreitung innerhalb der Zelle im beta1-Adrenozeptor erklären. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, diese Mechanismen auch in allen anderen GPCRs besser zu verstehen. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojekts Da die Proteinstrukturen der GPCRs ähnlich sind, können die Erkenntnisse des Modellrezeptors zum allgemeinen Verständnis dieser grössten Klasse von Membranrezeptoren beitragen. Dies ist wichtig für zukünftige Arzneimittelentwicklungen.
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