Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts Die Verfügbarkeit von Einkristallen ist von entscheidender Bedeutung für die Materialwissenschaft. Dabei ist die Kristallzüchtung nach dem Zonenschmelzverfahren die am häufigsten benutzte und vielseitigste Methode. In diesem Verfahren wird fokussiertes Licht, unter Verwendung von starken Lampen, als Wärmequelle genutzt. Typischerweise sind jedoch die verfügbaren Temperaturen und Gasdrücke beschränkt. Dies verhindert die Produktion von Kristallen, die aus Materialien mit Schmelztemperaturen über 2100oC. Ebenfalls ist der Gasdruck, welcher zur Stabilisierung des Kristals und/oder Verminderung der Verdampfung verwendet wird auf 10 bar begrenzt. Um diese Einschränkungen zu umgehen, werden stärkere Xenon-Lampen und Druckbeständige Schutzgläser aus Saphir benötigt. Auf diese Weise wird es möglich Kristallwachstumsexperimente bei 3000 oC mit 150 bar Gasdrucks durchzuführen. Solche Instrumente sind jedoch immer noch sehr selten und zurzeit inexistent in der Schweiz. Wir möchten ein eben solches Instrument bei „Scientific Instruments Dresden GmbH“ bestellen. Die Anwendung der verbesserten Anlage eröffnet neue Möglichkeiten für Kristallzucht von Materialien die bisher nur in polykristalliner Form bekannt sind. Als Beispiel können Einkristalle von inversen Perowskit-Verbindungen A3BO (A=Ca, Sr, Ba und B=Pb, Sn), komplexen Iridaten, Nickelaten und Kupraten realisiert werden. Die neue Anlage wird zusätzlich für Wissenschaftler aus ETH und anderen Schweizer Universitäten und Institute zur Verfügung stehen. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojekts Mit der technologischen Entwicklung steigt die Nachfrage nach neuen Materialien mit verbesserten mechanischen, thermischen, chemischen, magnetischen und elektronischen Eigenschaften. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt zur Entwicklung von neuen Materialien mit interessanten und potenziell anwendbaren elektronischen und magnetischen Eigenschaften führt.
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