Inhalt und Ziele des Forschungsprojekts
Ziel des Projektes ist es, möglichst viele Nuclearia-Arten und ihre intrazellulären und ektosymbiotischen Bakterien zu isolieren und zu charakterisieren. Dadurch soll geklärt werden, warum gerade diese Einzeller so zahlreiche Symbiosen eingehen. In der ersten Projektphase werden die Diversität und die Verbreitung von Nucleariiden erfasst. Da die Amöben Gewässer mit Massenentwicklungen von giftigen Cyanobakterien bevorzugen, werden entsprechende Seen des Alpenraums beprobt. In der zweiten Phase werden die Amöben und ihre Bakterien morphologisch und molekular charakterisiert. Zudem wird versucht, Bakterienreinkulturen zu gewinnen. In Laborversuchen sollen die Gründe für die Symbiosen der Organismen aufgeklärt werden. Zuletzt wird von einem „Amöben-Bakterien-System“ das Metagenom erstellt.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojekts
Obwohl sich das Projekt primär mit Grundlagenforschung beschäftigt, ist das Thema „Symbiose mit Bakterien“ von grösster Relevanz für alle Menschen. Ohne kooperative Symbiosen mit Bakterien könnten wir z. B. keine Nahrung verdauen oder wäre unser Energiestoffwechsel nicht möglich. Daher ist es faszinierend zu verstehen, wie und warum sich Symbiosen bereits zwischen Bakterien und tierischen Einzellern entwickeln und etablieren.