Narratology; Material Culture Studies; Design Research; Speculative Design; Human Computer Interaction; Interaction Design; Interfaces; Critical Technical Practice; Critical Design; Research Through Design; Counterfactual Reasoning
Greiner-PetterMoritz (2019), Precise Ambiguities – Denkwerkzeuge zwischen Ordnung und Unordnung, in Mareis Claudia, Windgätter Christof (ed.), Kadmos, Berlin, 155-170.
MareisClaudia (2019), Systematisieren. Entwerfen um 1960. Methodische Objektivität zwischen Kalkül und Intuition, in Rabe Henrike, Schmidgall Friedrich, Schäffner Wolfgang, Marguin Séverine (ed.), Transcript, Bielefeld, 325-340.
ZellerLudwig (2018), The B1/B2 Manifesto: Refining Dichotomies in Post-utopian Design Research, in Swiss Design Network (ed.), Triest Verlag, Zürich, 37-62.
ZellerLudwig (2018),
The Limits to Ethics, form Verlag, Frankfurt a. Main.
MareisClaudia, WindgätterChristof (2018), Wilde Dinge machen. Neue Perspektiven auf Design und Wissenschaft, in Mareis Claudia, Windgätter Christof (ed.), Kadmos Kulturverlag, Berlin, 9-22.
ZellerLudwig (2017), Es wird immer anders. Teilhabe und Deliberation in der ‘Akzidenzgesellschaft’, in Fraunhofer-Institut (ed.), Fraunhofer Verlag, Stuttgart, 142-147.
Zeller Ludwig (2017),
Next Nature Network. Die post-naturalistische Wunderkammer, form Verlag, Frankfurt a. Main.
MareisClaudia (2017), Unsichtbares Design und post-optimale Objekte. Interface-Design und Entmaterialisierungsdiskurse seit circa 1960, in Bartz Christina, Neubert Christoph, Miggelbrink Monique, Kaerlein Timo (ed.), Fink, Paderborn, 93-114.
MareisClaudia (2016), ›Designerly Ways of Knowing‹. Potentiale und Zumutungen einer Wissenskultur des Designs, in Schäffner Wolfgang, Doll Nikola, Bredekamp Horst (ed.), E. A. Seemann, Leipzig, 62-69.
MareisClaudia (2016), Design the Future – Mind the Past, in Mareis Claudia, Häußling Roger, Groninger Hannah, Schmitz Thomas H. (ed.), Transcript, Bielefeld, 95-112.
MareisClaudia (2016), Design und Wissenschaft: Methodenkrisen und die Paradoxie der Rationalität, in Buurmann Gerhard, Rölli Marc (ed.), Niggli, Zürich, 89-99.
Mareis Claudia (2016), Doing Research: Design Research in the Context of the “Practice Turn”, in Christensen Michelle, Conradi Florian, Unteidig Andreas, Bredies Katharina, Joost Gesche (ed.), Birkhäuser, Basel, 35-41.
Zeller Ludwig (2016),
Narrative World Constructions, form Verlag, Frankfurt a. Main.
DörrenbächerJudith, ZellerLudwig (2016), Wicked Games: Insights through Mimesis in Narrative Experiments, Cambridge Scholars Publishing, Newcastle, 21-38.
MareisClaudia (2015), Das Ende der Anschaulichkeit. Künstlerisch-gestalterische Strategien im Umgang mit Big Data, in Himmelsbach Sabine, Mareis Claudia (ed.), Christoph Merian Verlag, Basel, 43-61.
MareisClaudia (2015), Vom ‚richtigen‘ Gebrauch des Materials. Materialästhetische Designtheorien um 1900, in Heibach Christiane, Rohde Carsten (ed.), Fink, München, 245-264.
ZellerLudwig, Between Protests and Profits. Critical Materialisations of Postmodern Ethics, in Renner Michael, Zeller Ludwig, Mareis Claudia, Greiner-Petter Moritz (ed.), transcript, Osnabrück.
Zeller Ludwig, Mareis Claudia, Greiner-Petter Moritz, Renner Michael (ed.),
Critical By Design? – Cultures, Epistemologies, Practices, transcript, Osnabrück.
Greiner-PetterMoritz, Critical Interfaces, in Zeller Ludwig, Mareis Claudia, Greiner-Petter Moritz, Renner Michael (ed.), transcript, Osnabrück.
ZellerLudwig, Die Affekterwartungen der materialisierten Kritik, 0, 0.
MareisClaudia, Die Zeitlichkeit des Entwerfens. Visuelle Prozessmodelle und ihre temporale Bedeutung, in Windgätter Christof, Blümle Claudia, Mareis Claudia (ed.), Akademie Verlag, Boston/Berlin.
ZellerLudwig,
Multidimensionale Prothesen, form Verlag, Frankfurt a. Main.
MareisClaudia, Sensations of the Ordinary. Das Bild der Dinge zwischen Geschichte und Projektion, in Kries Mateo (ed.), Vitra Design Museum, Weil am Rhein.
Zeller Ludwig, Rumori Martin, The Institute of Sonic Epistemologies, in
Acoustic Space Journal, (17).
Dem Design kommt in Hinblick auf die von der Technikforschung vielfach konstatierte Untrennbarkeit von Kultur und Technik eine zentrale Rolle zu, da sich in gestalteten Artefakten vielschichtige soziokulturelle Aushandlungsprozesse und wirkmächtige Paradigmen von Mensch-Maschine-Verhältnissen kristallisieren. Ungeachtet dessen wird diese Dimension technischer Systeme in vielen Designbereichen sowie auch in der Technikgestaltung selbst bis heute oft vernachlässigt. An diesem Punkt setzt das beantragte Projekt an. Es ist im Bereich Designforschung verortet und schliesst an Ansätze und Strömungen kritischer gestalterischer Praxis wie Critical Making oder Interface Criticism an, in denen die Reflexion technologischer Paradigmen aus der Perspektive von Design und Technikgestaltung heraus formuliert werden. Der gestalterischen Experimentation wird dabei im Sinne des praxisbasierten Forschungsansatzes Research Through Design eine zentrale Rolle bei der Generierung von Untersuchungserkenntnissen zugesprochen. Untersucht werden soll in zwei Teilprojekten (TP), inwiefern durch gestaltete Artefakte etablierte Auffassungen und Formen von Technikgestaltung kritisch hinterfragt und zur Diskussion gestellt werden können. Dahingehend sollen Gestaltungsansätze entwickelt werden, um Möglichkeiten alternativer Techniknarrative und -nutzungsweisen mittels gestalteter Artefakte aufzuzeigen. Dieser Zugang wird im Projekttitel mit dem Begriff ›kritische Artefakte‹ benannt, wobei es sich dabei um die Konzeption und Entwicklung ›instabiler Schnittstellen‹ (TP 1) einerseits und ›kontrafaktischer Dingerzählungen‹ (TP 2) andererseits handelt. Thematische und methodische Basis beider TPs ist der Ansatz des Speculative and Critical Design (SCD). Es handelt sich hierbei um eine seit Ende der 1990er-Jahre bekannte Designpraxis, die den Entwurf von fiktiven Artefakten und hypothetischen Szenarien als spezifische Form der Technologie- und Gesellschaftskritik vorschlägt. In den vorgesehenen TPs soll dieser Ansatz in theoretisch-methodischer Hinsicht aufgenommen und für die praxisbasierte Designforschung weiterentwickelt werden. Beide TPs beinhalten miteinander verzahnte theoretisch-analytische und praxisbasierte Forschungsphasen.TP 1 besteht aus einer Dissertation, die von Moritz Greiner-Petter durchgeführt werden soll. In diesem TP steht die Untersuchung von Instabilität, Ambiguität und Unschärfe als Ressource für die Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen im Zentrum. SCD wird hier als Methode reflektierter Gestaltung im Kontext von Human-Computer Interaction und Interaction Design verwendet. Konkreter Untersuchungsgegenstand sind Interaktionsweisen mit konventionellen Textverarbeitungsprogrammen (Word, Acrobat, Outlook). Diese nur scheinbar trivialen Applikationen von Interaction Design sind für die Untersuchung besonders geeignet, da sie einerseits stark konventionalisiert sind, andererseits gerade durch die vermeintliche Selbstverständlichkeit und Banalität in der Interaktion individuelle und differenzierte Aneignungsweisen hervorbringen. In Zusammenarbeit mit drei ausgewählten Nutzergruppen werden im Rahmen einer praxisbasierten Designforschungsstudie ›instabile‹ Schnittstellen, d.h. in der Nutzung offene und irritierende Mensch-Maschine-Interfaces entwickelt und erprobt. Eingebettet ist die praxisbasierte Forschung in eine fundierte Literatur- und Materialauswertung sowie eine abschliessende Auswertung. Output des TPs ist im Wesentlichen eine Dissertationsschrift.TP 2 wird von dem Designforscher Ludwig Zeller erarbeitet. In diesem TP geht es um das spekulative, narrative Potential von SCD-Darstellungs- und Vermittlungsformen sowie um Anknüpfungspunkte an Ansätze aus der Erzähltheorie, den Geschichtswissenschaften und der Materiellen Kulturforschung. Gearbeitet wird hier einerseits mit Theorien zum Thema ›Dingerzählung‹, andererseits soll der aus den Geschichtswissenschaften bekannte Ansatz der ›kontrafaktischen Gedankenexperimente‹ für den Bereich SCD in methodischer Hinsicht aufgearbeitet und weiterentwickelt werden. Der auf dieser Grundlage vorgeschlagene Ansatz der ›kontrafaktischen Dingerzählung‹ soll konkret am Beispiel von digitalen Internet- und Netzwerkprotokollen exploriert werden. Auch hier bildet eine praxisbasierte Designforschungsphase das Kernstück der Untersuchung. Entwickelt werden soll eine kontrafaktische Dingerzählung, die alternative Formen von digitalen Netzwerkprotokollen durch Designprototypen und audiovisuelle Szenarien vermittelt und zur Diskussion stellt. Output dieses TPs sind fünf Aufsätze, die Organisation eines Workshops mit internationalen Experten sowie die Mitarbeit an der gemeinsamen Projekttagung.Gemeinsamer Projektrahmen: Die beiden TPs sind durch die regelmässige Präsentation im gemeinsamen Kolloquium miteinander verbunden und informieren sich gegenseitig. Erwartet wird durch die Zusammenarbeit ein fundierter Beitrag zur Anwendung von SCD im Kontext der praxisbasierten Designforschung. Neben dem individuellen Output der beiden TPs plant das Projektteam unter der Leitung der Gesuchsteller Prof. Dr. Claudia Mareis und Prof. Michael Renner eine gemeinsame Tagung zum Thema Kritische Artefakte mit Veröffentlichung eines Tagungsbands.