Kilikien; Siedlungssystem; Archäologie; Fernerkundung; Akkulturation; Ausgrabung
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Bei dem vorliegenden Gesuch handelt es sich um einen Fortsetzungsantrag zu Gesuch 137954 mit identischem Namen.Die im grösseren Forschungsvorhaben „Puruna/Pyramos/Ceyhan: Ein fluviales Siedlungssystem in der Kulturlandschaft Kilikien“ verbundenen Einzelprojekte befinden sich in unterschiedlichen Stadien. Neben und ergänzend zum SNF-geförderten Ausgrabungsprojekt „Sirkeli Höyük - Ein urbanes Zentrum am Puruna/Pyramos“ wird seit 2013 das Projekt „Die Unterstadt des Sirkeli Höyük. Untersuchungen zur Urbanistik im Ebenen Kilikien“ von der Fritz-Thyssen-Stiftung für eine Zeitdauer von zunächst zwei Jahre gefördert (Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr). Für das Jahr 2014 ist weiterhin unter der laufenden Lizenz des Gesuchstellers ein auf drei Jahre geplantes, von der Universität Coimbra (Portugal) unter der Leitung von Prof. Dr. Maria Conceição Lopez durchgeführtes und eigenfinanziertes Unternehmen zur Untersuchung der „Nekropole von Sirkeli Höyük“ avisiert. Über alle diese Projekte können umfangreiche Synergien abgerufen werden, die eine umfassende Erforschung der Kulturlandschaft entlang des Pyramos/Ceyhan, einem der beiden wichtigsten Flüsse des Ebenen Kilikien, ermöglichen.Mit dem vorliegenden Gesuch wird beantragt, dass das Projekt „Sirkeli Höyük - Ein urbanes Zent-rum am Puruna/Pyramos“ für weitere drei Jahre, beginnend mit Januar 2015, fortgeführt wird. Das Projekt soll sich auch weiterhin den drei wesentlichen Fragestellungen widmen, die bereits im Gesuch von 2011 dargelegt wurden und zu dem bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen wurden, aber zahlrache Fragen noch offen geblieben sind:1. SiedlungsstrukturDie kombinierte Anwendung von Satellitenbildauswertungen, geophysikalischen Prospektionen, Geländebegehungen („Surveys“) sowie punktuellen und flächigen Ausgrabungen haben das Bild zur urbanen Struktur des antiken Ortes am Sirkeli Höyük sowie deren historischen Entwicklung deutlich erweitert. So zeigt sich mittlerweile, dass wohl bereits in der Spätbronzezeit der eigentliche Hügel lediglich die Zitadelle der Stadt gewesen ist und sich darum eine weitläufige Unterstadt erstreckte, die zumindest in der Eisenzeit durch eine doppelte Stadtmauer mit vorgelagertem Graben befestigt war. Nördlich ausserhalb der Stadt sind der antike Flusshafen und Werkstattbereiche zu lokalisieren. Zudem wurden auf der gegenüberliegenden Flussseite Hinweise auf eine weitere zur urbanen Agglomeration zu zählenden Siedlung entdeckt.Die Zitadelle der Siedlung teilt sich in einen niedrigeren, trapezoiden Bereich (das „Plateau“) im Norden und einen nahezu runden, weiter erhöhten und zusätzlich befestigten Bereich im Kern des ei-gentlichen Hügels. Beide Bereiche beinhalten nach Auskunft der Geophysik und der bisherigen Gra-bungen mehrere Gebäude, die teilweise beträchtliche Dimensionen aufweisen und daher mutmasslich offiziellen Charakters waren. Drei von ihnen wurden in den Sektoren A, C und D in den vergangenen beiden Jahren, ein weiteres direkt am Relieffelsen im Nordosten des Plateaus durch die Ausgrabungen in den 90er Jahren partiell untersucht. Wenngleich schon einige Informationen zu der baulichen Gestaltung dieser Gebäude gewonnen wurden, so ist doch kein einziges in seiner vollständigen Ausdehnung bislang erfasst und funktional genau bestimmt worden. In Sektor A im Nordwesten des Plateaus wurde unterhalb einer kleinteiligen späteisenzeitlichen und hellenistischen Wohnbebauung ein massives Steingebäude erfasst und partiell freigelegt, das in der Spätbronzezeit gegründet und bis in die mittlere Eisenzeit genutzt wurde. Vermutlich war es dieser Bau, in dem eine von J. Gastank 1936 gefundene Säulenbasis im Portalbereich aufgestellt war, was auf eine Nutzung als Repräsentationsbau sprechen würde. Weitere Freilegungen sollen den Gesamtplan erbringen und damit auch die funktionale Bestimmung erlauben. In Sektor C im Zentrum des Plateaus befindet sich ein sehr ausgedehntes rechteckiges Gebäude mit zwei zentralen Innenhöfen, das offenkundig in der späten Eisenzeit (Achämenidenzeit, ca. 5. Jh.) erbaut und bis in die beginnende hellenistische Periode benutzt wurde. Die Funktion des Baus ist bislang unbekannt. Gleiches gilt auch für ein quadratisches Gebäude, das am höchsten Punkt der oberen Zitadelle im Südosten in Sektor D erfasst wurde. Dieses soll in den kommenden Jahren einerseits vollständig freigelegt werden und andererseits als Ausgangspunkt für einen Hangschnitt zur Gewinnung einer durchlaufenden Sequenz dienen. Dies ist wegen der hohen Lage, aber auch wegen der angetroffenen umfangreichen Rauminventare sehr vielversprechend. Architektonischen Hinweisen zufolge könnte es sich um einen hethitischen Kultbau handeln, der bis in die Eisenzeit in Benutzung geblieben ist. Die Fortführung der Ausgrabungen in den genannten Sektoren ist somit als Baustein für die Rekonstruktion der funktionalen Struktur der antiken Stadt unerlässlich. Ergänzend käme noch eine kleine Sondage am Fuss der durch Barthel Hrouda ausgegrabenen Zitadellenbefestigung südlich des Sektors C hinzu, um den Gründungszeitpunkt der Fortifikation zu bestimmen. Dadurch kann geklärt werden, ab wann die Zweiteilung des Zitadellenhügels existiert hat.Doch auch in anderen Bereichen bleiben weiterhin zahlreiche Fragen offen. Dazu gehören der Bebauungsplan in der südöstlichen Unterstadt, der Aufbau der Stadtmauer und des bislang einzigen lokalisierten Stadttores sowie die Ausdehnung der Stadt nach Süden hin, inklusive der in ihrer zeitlichen Stellung noch nicht genauer bestimmten Nekropole im Südwesten. Die Forschungen in der Unterstadt im Sektor F werden im Wesentlichen mit Mitteln der Fritz-Thyssen-Stiftung durchgeführt, die Nekropole wird in einem eigenständigen Unterfangen der Universität Coimbra untersucht.2. ChronologieZur Chronologie konnten einerseits die neuen Ausgrabungen in den bislang geöffneten Sektoren und andererseits die Auswertung der alten, in den 30er und 90er Jahren durchgeführten Ausgrabungen wichtige Erkenntnisse beitragen. Da beides noch im Prozess ist, können bislang nur vorläufige Ergebnisse präsentiert werden: Die Stratigrafie in den zwischen 1992 und 1996 bearbeiteten Grabungsbereichen auf der Kuppe des Hügels wurde von einem Berner Studenten im Rahmen einer Masterarbeit überaus erfolgreich aufgearbeitet und ausgewertet, so dass im Verlauf der nächsten Kampagne die im Depot gelagerte Keramik kontextualisiert und bearbeitet werden kann. Dies ermöglicht eine feinchronologische Auswertung, die parallel zu den neuen Ausgrabungsarbeiten erfolgt. In den seit 2012 untersuchten Sektoren konnte bislang eine durchgehende stratigrafische Sequenz von der ausgehenden Spätbronzezeit bis in die beginnende römischen Epoche (ca. 1250-60 v. Chr.) gewonnen werden, wobei gute Rauminventare mit geschlossenen Keramikassamblagen gefunden wurden. Neben der genaueren Datierung der Keramikentwicklung lassen sich nunmehr wichtige kulturgeschichtliche Prozesse - so die Übernahme assyrischer Formen und Typen nach der Einverleibung Kilikiens ins Assyrische Reich im späten 8. Jh. oder das Aufkommen westlicher Keramikformen im Zuge der Hellenisierung ab dem späten 4. Jh. - beobachten. Weitere, bis weit in die Bronzezeit hinein reichende Ausgrabungen sollen diese Sequenzen nicht nur verfeinert, sondern auch zeitlich erweitern. Die bereits gewonnenen Ergebnisse werden im Rahmen mehrerer Untersuchungen ausgewertet, 3. SiedlungssystemDie weitere Erforschung des Siedlungssystems, in das der Sirkeli Höyük eingebettet war, erfolgt ausserhalb des hier beantragten Projektes und ist im wesentlichen Bestandteil des SNF-geförderten Projektes „Siedlungskammer Kilikien“ sowie der damit assoziierten Fernerkundungsprojekte.