Das Gesamtprojekt, zu dem das vorliegende Vorhaben und zwei Co-Projekte gehören, befasst sich mit der Entwicklung neuer Verfahren zur Umwandlung pflanzlicher Biomasse in Spezialtreibstoffe für Luftfahrt und Schwerverkehr bzw. in Kunststoffe. Ausgangsmaterialien dieser Verfahren sind Reststoffe wie Maisstroh, Grünschnitt von extensiven Wiesen und Buchenholz. Im vorliegenden Projekt werden die verfügbaren Materialmengen genau bestimmt, und es werden Verfahren zum Sammeln, Transportieren und Lagern der Biomasse erprobt. Eine Herausforderung in dieser Phase wird es sein, ein umweltfreundliches, wirksames Verfahren zur Konservierung der Biomasse zu finden. Die zweite Projektphase hat die Entwicklung und Erprobung einer Methode zur Nachhaltigkeitsanalyse biomasse-basierter Wertschöpfungsketten zum Ziel. Dazu werden Methoden wie Ökobilanzierung, Sozial-Ökobilanz und Vollkostenanalyse verfeinert und kombiniert. Eine wichtige Forschungsfrage für diese Phase des Vorhabens ist, wie die soziale Dimension der Nachhaltigkeit angemessen dargestellt und bewertet werden kann, ohne eine Scheingenauigkeit zu erzeugen. In dieser Phase wird zum einen auf der Ebene der Verfahren (Aufschluss und Umwandlung) analysiert, zum anderen entlang der Wertschöpfungskette. In der dritten Projektphase liegt der Schwerpunkt auf der Verfahrensoptimierung. Alternative Verfahrenswege und Verwendungen der Syntheseprodukte werden über alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit miteinander verglichen. Zudem wird nach Verbesserungsmöglichkeiten für "Hot spots" gesucht, d.h. für Verfahren und Materialien mit besonders negativen Auswirkungen auf Mensch, Umwelt oder Wirtschaftlichkeit. Die gesellschaftliche Relevanz dieser Forschung ergibt sich zum einen daraus, dass sie im Rahmen von Entscheiden über Biomasseprojekte zur umfassenderen, genauen Berücksichtigung aller drei Nachhaltigkeitsdimensionen beiträgt. Zum anderen wird ein Beitrag zur Optimierung konkreter, innovativer Verfahrensketten geleistet.
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