Hintergrund und Ziele des Forschungsprojektes In dieser Längsschnittstudie werden Zusammenhänge zwischen bezahlter/unbezahlter Arbeit, engen zwischenmenschlichen Beziehungen und dem Wohlbefinden von Personen mit Rückenmarksverletzung und deren pflegenden Partnern untersucht. Die Studie basiert auf der Annahme, dass das Erbringen von Leistung und die Zugehörigkeit zu einem Kreis nahestehender Personen wichtige psychische Bedürfnisse darstellen, deren Erfüllung sich positiv auf das Wohlbefinden auswirkt. Dies ist jedoch gemäss unserer Hypothese nur dann der Fall, wenn ein ausreichendes Mass an Autonomie, ein fairer Tausch zwischen Geben und Nehmen und ein zuverlässiger sozialer Rückhalt gegeben sind. Fehlen diese Bedingungen, geht dies mit einer Verschlechterung des Wohlbefindens einher. Diese Zusammenhänge werden bei beiden oben genannten Gruppen untersucht. Darüber hinaus wird geprüft, ob die unterstellten Auswirkungen bei sozial benachteiligten Personen besonders stark sind. Forschungsmethodik Die Daten werden mittels Fragebogen und Telefoninterview zu drei Messzeitpunkten während 12 Monaten erhoben. Dazu sollen 200 Personen mit Rückenmarksverletzung und deren pflegende Partner befragt werden (n=400). Diese Studie ist die erste Teilstudie im Rahmen der Swiss Spinal Cord Injury Cohort Study (SwiSCI), der europaweit grössten Studie mit rückenmarksverletzten Personen. Die Daten werden sowohl im Quer- als auch im Längsschnitt anhand von Korrelations- und Regressionsanalysen ausgewertet, zum Zwecke weiterführender Analyse werden Strukturgleichungsmodelle eingesetzt. Erwarteter Nutzen Da diese Studie konkrete – und somit potenziell veränderbare – Lebensumstände mit Einfluss auf das Wohlbefinden untersucht, erhoffen wir uns aus den Ergebnisse auch praktisch hilfreiche Erkenntnisse und Folgerungen für die Betroffenen.
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