Durch rasante Fortschritte in der Kommunikations- und Lokalisationstechnologie wird es immer einfacher, die Bewegung von Menschen, Tieren oder Fahrzeugen im geographischen Raum aufzuzeichnen. Dabei entstehen sehr grosse Mengen von Bewegungsdaten, deren geographische Analyse unser Verständnis von Bewegungsprozessen aller Art verbessern kann. Derartige Analysen finden z. B. in der Wildtierforschung, der Verkehrsplanung oder zur Steuerung von Menschenmassen bei Grossanlässen Anwendung. Das Projekt CAMA+ und sein Vorläufer CAMA befassen sich dabei mit der Entwicklung und Anwendung von neuartigen Methoden der geographischen Informationsanalyse, welche speziell die Einbettung von Bewegungspfaden in ihren räumlichen Kontext untersuchen. Während die Form von Bewegungspfaden und deren räumliche Anordnung bereits intensiv beforscht werden, erfährt die Einbettung der Pfade in den geographischen Kontext erstaunlich wenig Aufmerksamkeit. Seinen es nun Hirsche im Engadin, Pendler im Stau oder Raver an der Street Parade, die Bewegung von Individuen und Gruppen ist zugleich begünstigt als auch eingeschränkt durch den Charakter des Raumes in den die Bewegung eingebettet ist. CAMA+ entwickelt Methoden der Geographischen Informationsanalyse, welche es erlauben, die vielfältigen Beziehungen zwischen Bewegungspfaden und dem geographischen Raum in den die Bewegung eingebettet ist, quantitativ zu beschreiben. Unsere Arbeit liefert Methoden zur Bewältigung der grossen Menge raum-zeitlicher Information die unsere Informations- und Kommunikationsgesellschaft anhäuft. Die Ergebnisse werden es z.B. Planern ermöglichen, effizientere Verkehrsnetze zu planen oder sichere Anlagen für Massenveranstaltungen zu entwerfen. In der biologischen Grundlagenforschung dienen unsere Ergebnisse dazu, das Verhalten von Tieren besser im Kontext ihres Lebensraumes zu verstehen und können damit zur Erhaltung bedrohter Lebensräume beitragen.
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