Inhalt und Ziel des Forschungsprojektes
Unser Forschungsprojekt zielt darauf ab, die individuellen Funktionen der derzeit bekannten 5 menschlichen Epoxidhydrolasen in den oben beschriebenen Aufgabenbereichen mit einem neuen Verfahren mit bisher nicht erreichter Präzision zu erfassen. Wir machen uns hierbei zunutze, dass die Enzyme ihre Substrate umsetzen, indem sie vorübergehend eine chemische Bindung mit ihnen eingehen. Durch genetische Manipulation werden wir diesen Übergangszustand "einfrieren" und durch nachfolgende chemische Analyse des Enzym-Substrat-Komplexes ein authentisches Bild der Substratverarbeitung der individuellen Enzyme im jeweils gegebenen Kontext, also gewebespezifisch und behandlungsabhängig, erhalten. Dies erlaubt uns den Rückschluss auf die quantitative Bedeutung der einzelnen Isoenzyme für den jeweils katalysierten Stoffwechselschritten und erlaubt ihre Funktionszuordnung zu den dadurch bewirkten Entgiftungs- und Steuerungsprozessen.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojektes
Die Bedeutung von Epoxidhydrolasen in Entgiftungsprozessen ist schon länger bekannt. Im Gegensatz dazu ist ihre Funktion als Regulatoren physiologischer Stoffwechselprozesse ein hochaktuelles Forschungsgebiet, das, obwohl noch jung, bereits erste präliminäre Studien zur Eignung von Epoxidhydrolasen als Zielstruktur pharmakotherapeutischer Interventionen hervorgebracht hat. Wir erwarten, dass unsere Arbeiten eine wesentliche Grundlage für die rationale Strategie zur Entwicklung von entsprechenden Arzneistoffen liefern werden.