Alle OECD Länder versichern ihre Arbeitskräfte gegen Verlust des Arbeitsplatzes. Die Arbeitslosenversicherung ist das Hauptinstrument, um den Arbeitssuchenden Schutz in Form von Erwerbsersatz zu bieten. Die bestehende Literatur hat vorrangig die Anreizeffekte der Arbeitslosenversicherung auf die Arbeitslosigkeitsdauer untersucht. Allerdings ist bisher wenig bekannt über das Schicksal der Arbeitssuchenden nach dem Verlassen der Arbeitslosenversicherung. Nicht alle Arbeitssuchenden kehren in den Arbeitsmarkt zurück, und diejenigen, welche zurückkehren akzeptieren möglicherweise weniger gut bezahlte und weniger stabile Arbeitsstellen. Dieses Projekt untersucht die mittelfristigen Auswirkungen einer Reduktion der maximalen Bezugsfristen für ältere Arbeitssuchende (50 bis 54 Jahre alt) auf Erwerbstätigkeit und Erwerbseinkommen. Die Streichung von Arbeitslosenentschädigungen hat eindeutig positive Effekte auf die Erwerbstätigkeit in der Zeitperiode, welche nicht mehr versichert ist. Ist jedoch diese zusätzliche Arbeit von schlechterer Qualität, würde man erwarten, dass sich die kurzfristig positiven Effekte mittelfristig ins Negative wenden. Die hauptsächliche Innovation dieses Projekts liegt in der umfassenden Perspektive des Analyserahmens. Bestehende Studien fokussieren typischerweise auf einzelne Aspekte, wie beispielsweise Löhne oder Stabilität der zukünftigen Arbeitsstelle. Im Gegensatz dazu untersucht diese Studie globale Masse für Erwerbseinkommen und Erwerbstätigkeit der Arbeitssuchenden. Der Hauptvorteil dieses Ansatzes liegt darin, dass Erwerbseinkommen für alle Arbeitssuchenden beobachtet werden können, während Löhne und Jobstabilität nur für Arbeitslose beobachtet werden, welche in den Arbeitsmarkt zurückkehren. Dies erweist sich als wichtig.
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