Der Vollzug der Raumplanungspolitik stösst an Grenzen, die insbesondere auch in der stark föderalistischen Struktur der Schweiz und der hohen Gemeindeautonomie begründet liegen. Der Ausgang verschiedener Volksabstimmungen auf nationaler und kantonaler Ebene haben den Handlungsbedarf deutlich gemacht. Obwohl die Raumplanungsgesetzgebung der Schweiz im Grunde weit entwickelt ist, fehlt leider das Wissen darüber, welche politischen und institutionellen Strukturen in den Gemeinden eine wirkungsvolle Umsetzung erschweren. Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts Das Forschungsprojekt erarbeitet systematisches Wissen darüber, welche raumplanerischen Instrumente sich in welchen Gemeinden eher durchgesetzt haben und wie effektiv diese Instrumente betreffend die Eindämmung der Zersiedelung sind. Grundlage der Untersuchung ist eine gross angelegte, standardisierte Befragung der Schweizer Gemeinden dazu, welche raumplanerischen Massnahmen wann eingeführt wurden und welche weiteren institutionellen Regelungen diesbezüglich gelten (z.B. partizipative Verfahren). Diese Informationen werden sodann mit weiteren Kennzahlen und Indikatoren, z.B. zu Kapazitäten der Verwaltung, der öffentlichen Meinung betreffend die Dringlichkeit raumplanerischer Massnahmen oder zu den politischen Kräfteverhältnissen in einer Gemeinde, in Verbindung gebracht. Mittels geeigneter ökonometrischer Analysemethoden wird untersucht, unter welchen Umständen sich restriktivere Massnahmen eher durchsetzen und wie diese auf die Zersiedelung wirken. Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext Neben einer Einordnung der Gemeinden gemäss ihres Instrumentemix und der Vollzugskapazitäten leistet das Projekt insbesondere auch einen Beitrag zum besseren Verständnis darüber, welche Faktoren die Anwendung restriktiverer Raumplanungsmassnahmen in den Gemeinden erschweren und wodurch die Effektivität bereits ergriffener Massnahmen gemindert wird.
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