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Fischli Melchior, Mondini Daniela (2015), Konservieren? Oder doch restaurieren? Kloster Allerheiligen in Schaffhausen und S. Nicolao in Giornico: Beispiele denkmalpflegerischer Praxis aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in
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Fischli Melchior, Die Stadt in Besitz nehmen: Die Piazza Vittorio Emanuele und der Umbau des Stadtzentrums von Florenz, 1880–1900, in Nova Alessandro, Sölch Brigitte, Kossel Elamr (ed.), Deutscher Kunstverlag, Berlin, 235-253.
Das beantragte Forschungsprojekt befasst sich mit Sanierungs- und Restaurierungskonzepten für Altstädte, wie sie in den Jahren um 1900 parallel in den Denkmalpflegedebatten verschiedener euro-päischer Länder entwickelt und diskutiert wurden. Im Zentrum steht dabei die Frage nach den Wech-selwirkungen zwischen Vorstellungen der Stadt einerseits und der Praxis des baulichen Umgangs mit den Städten anderseits. Dies wird vergleichend an der deutschsprachigen und der italienischen De-batte herausgearbeitet, wobei der exemplarischen Untersuchung von Stadtumbaumassnahmen und Sanierungsprojekten in zwei Städten eine Analyse der zeitgenössischen Diskussion in der Fachlitera-tur um 1900 gegenübergestellt wird. Gegenstand der beiden Fallstudien sind dabei die Umgestaltung en des Stadtzentrums von Florenz um die Jahrhundertwende sowie die Anlage neuer Strassendurch-brüche in der Altstadt Frankfurt am Main aus derselben Zeit; die Untersuchung der zeitgenössischen Fachliteratur wird einen Zeitraum zwischen etwa 1890 und 1920 abdecken.In den Jahren um 1900 ist ein Wandel im Umgang mit der alten Stadt zu konstatieren. Hatte man zu-vor lediglich Einzelbauten einen Denkmalswert zugesprochen, mehrten sich kurz vor 1900 im Zeichen eines wachsenden Interesses für die historische Bedeutung und die ästhetischen Qualitäten alter, meist mittelalterlich geprägter Städte die Bemühungen um deren Erhaltung. Das ausdrückliche Ziel bestand dabei darin, die Forderungen nach einer baulichen Modernisierung mit einer Erhaltung der charakteristischen Merkmale der Stadt zu vereinbaren. Gerade solche Bemühungen führten aber oft zu massiven Eingriffen in Bild und Substanz der alten Städte. Indem sich Sanierungskampagnen, restauratorische Eingriffe und Ersatzneubauten an bestimmten Idealvorstellungen der jeweiligen Stadt und ihres räumlichen Gefüges orientierten, vereinheitlichten sie nicht selten die Architektur der Städte auf Kosten anderer Zeitschichten. So zeigt sich das Bild zahlreicher Altstädte heute wesentlich auch durch Eingriffe geprägt, die seit dem frühen 20. Jahrhundert mit der ausdrücklichen Absicht umgesetzt wurden, die Städte in ihrem Charakter zu erhalten. In der bisherigen Forschung wurden Fragen nach dem internationalen Austausch unter Städtebau- und Denkmalpflegefachleuten nur marginal berücksichtigt. Ähnliches gilt für das Verhältnis zwischen einer fachspezifischen Theoriedebatte und den lokalen Auseinandersetzungen um Stadtumbauprojek-te in einzelnen Städten; so wurden auch die beiden untersuchten Fallbeispiele trotz ihrer zentralen Bedeutung für die Debatten fast ausschliesslich in jeweils lokalgeschichtlichem Kontext verortetDas beantragte Forschungsprojekt umfasst einen historisch strukturierten ersten Teil, in dem die De-batte im Überblick sowie die beiden Fallstudien dargestellt werden. Diesem wird durch zweiter Teil ergänzt, in dem städtebauliche Konzeptionen und die kulturgeschichtliche Bedeutung des Rekurses auf die alten Städte analysiert werden.