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Giovanni Boccaccios "Elegia di Madonna Fiammetta" : Editionen und Übersetzungen im 15. und 16. Jahrhundert
English title
Giovanni Boccaccio's "Elegia di Madonna Fiammetta": Editions and Translations in the 15th and 16th century
Applicant
Bartuschat Johannes
Number
132165
Funding scheme
Project funding
Research institution
Romanisches Seminar Universität Zürich
Institution of higher education
University of Zurich - ZH
Main discipline
Romance languages and literature
Start/End
01.11.2010 - 31.10.2013
Approved amount
580'274.00
Show all
All Disciplines (2)
Discipline
Romance languages and literature
German and English languages and literature
Keywords (21)
Giovanni Boccaccio (1313-1375) ; Elegia di Madonna Fiammetta (1343/1344) ; Boccaccio’s Literary Legacy 1400-1600; History and theory of translation; History of the Renaissance novel; Cultural transfer between Italy and Germany 1500-; Readers and Readings of Boccaccio ; History of Printing in Italy; Italian literature; German literature; Feminist literature; Literary Representation of Love; Fugger-family; Jesuits; Women's libraries ; Church's censorship; Cultural transfer between Italy and Germany 1500-; Italian literature; Giovanni Boccaccio (1313-1375); Boccaccio's Literary Legacy 1400-1600;
Lay Summary (German)
Lead
Lay summary
Als zentrales Modell der volkssprachlichen Kunstprosa der italienischen Renaissance setzt sich Boccaccios "Elegia di Madonna Fiammetta" europaweit als einer der großen literarischen und sprachlichen Archetypen des Schreibens über die Liebe durch. Weit über das "Dekameron" hinaus, auf das Boccaccio zu häufig reduziert wird, ist die Boccaccio-Rezeption prägend für das Literaturverständnis und die Entwicklung der literarischen Gattungen der italienischen und europäischen Renaissance. Die tragische Auffassung und Überhöhung einer "bürgerlichen" Liebe, die in der Zeit vergleichslose Kunst der psychologischen Vertiefung und die zentrale Rolle, die der Frau als literarischem und psychologischem Subjekt hier zukommen, sind die zentralen und zukunftsweisenden Elemente einer Rezeptionsgeschichte, die durch die Textzeugen aufgearbeitet werden soll. Innerhalb der ersten Drucküberlieferung ragt die von Tizzone Gaetano 1524 besorgte Venediger Edition hervor. Die darin etablierte Textgestalt wurde zur Grundlage beinahe aller darauf folgenden Ausgaben bis zum 19. Jahrhundert, aber auch der zahllosen Übersetzungen und Überarbeitungen in den verschiedensten europäischen Sprachen. Die früheste, bis vor kurzem unbekannte anonyme deutsche Übertragung aus dem Umkreis der Gräfin Maria Catharina Fugger vom Ende des 16. Jahrhunderts geht auf Gaetanos Vorlage direkt oder indirekt zurück. Die jüngst aufgestellte Hypothese, dass der Venediger Druck auf eine (verschollene) Handschrift zurückgreife, der Boccaccios Handexemplar als Vorlage gedient habe, stellt Gaetanos Edition zudem in ein völlig neues Licht. Wenn das zuträfe, würde der Druck eine zweite, spätere Redaktion des Werkes von Boccaccios Hand darstellen, an der der Dichter in seiner letzten Lebensphase gearbeitet haben müsste. Diese These bedarf einer eingehenden philologischen Überprüfung.Aus dem Skizzierten ergeben sich für das interdisziplinäre Forschungsprojekt zur Fiammetta-Rezeption im 15. und vor allem 16. Jahrhundert in Italien und Deutschland folgende Ziele: Erforschung der italienischen Textüberlieferung der "Elegia di Madonna Fiammetta"; philologische Erschließung und Herausgabe des Venediger Druckes von 1524; Erforschung der italienischen und der deutschen Rezeption des Romans; Erschließung und Edition der frühesten deutschen Übersetzung, die das Manuskript aus dem ehemaligen Jesuiten-Kolleg zu Passau ohne Autorangabe überliefert. Die Resultate des Projektes sollen eine wissenschaftlich gesicherte Basis für die Erforschung der europäischen Rezeption der "Elegia di Madonna Fiammetta" und ihrer Rolle in der Fundierung des modernen Romans bereitstellen.
Direct link to Lay Summary
Last update: 21.02.2013
Responsible applicant and co-applicants
Name
Institute
Bartuschat Johannes
Romanisches Seminar Universität Zürich
Employees
Name
Institute
Schwarzenbach Michael
De Solda Damiano
Rubini Messerli Luigina
Deutsches Seminar Universität Zürich
Publications
Publication
Vie du poète et paratexte : Girolamo Squarciafico, les éditions de Boccace à la Renaissance et les enjeux de la biographie
Bartuschat Johannes, Vie du poète et paratexte : Girolamo Squarciafico, les éditions de Boccace à la Renaissance et les enjeux de la biographie, in
M.M. Fragonard / M. Residori (eds.) : Vies d'écriv
, Paris, Presses de la Sorbonne Nouvelle.
Collaboration
Group / person
Country
Types of collaboration
Universität Bologna, Prof. Delcorno
Italy (Europe)
- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results
Universität Viterbo, Prof. P. Procaccioli
Italy (Europe)
- in-depth/constructive exchanges on approaches, methods or results
Scientific events
Active participation
Title
Type of contribution
Title of article or contribution
Date
Place
Persons involved
Boccaccio in Europa
Talk given at a conference
29.11.2013
UZH, Switzerland
Rubini Messerli Luigina
;
Boccaccio in Europa
Talk given at a conference
28.11.2013
UZH, Switzerland
Schwarzenbach Michael
;
Boccaccio in Europa
Talk given at a conference
28.11.2013
UZH, Switzerland
De Solda Damiano
;
Vies d'écrivains, Vies d'artistes dans l'Europe moderne (Espagne, France, XVe-XVIIe siècles)
Talk given at a conference
27.09.2012
Paris Université de la Sorbonne Nouvelle, France
Bartuschat Johannes
;
Self-organised
Title
Date
Place
Boccaccio in Europa
28.11.2013
Universität Zürich, Switzerland
Communication with the public
Communication
Title
Media
Place
Year
Media relations: print media, online media
Artikel: "Fiammettas Sprache der Liebe"
UZH Magazin
German-speaking Switzerland
2012
Associated projects
Number
Title
Start
Funding scheme
116893
Die erste deutsche Übersetzung von Boccaccios "Elegia di Madonna Fiammetta" in einer unbekannten Handschrift der Bibliothek von Maria Catherina Fugger (1630-1703) im ehemaligen Jesuitenkollegium Passau
01.09.2007
SNSF Professorships
Abstract
Boccaccios Jugendwerke übten bis ins 16. Jahrhundert in Italien und außerhalb Italiens einen erheblichen Einfluss aus. Die "Elegia di madonna Fiammetta" galt nicht weniger als das Dekameron. Jüngere Forschungen und Funde lassen zwingend das Augenmerk auf dieses Frühwerk richten, das als ein entscheidender Ausgangspunkt für die Entwicklung des modernen psychologischen Romans betrachtet werden kann.Innerhalb der ersten Drucküberlieferung der "Elegia" ragt die von Tizzone Gaetano 1524 besorgte Venediger Edition hervor. Die darin etablierte Textgestalt wurde zur Grundlage beinahe aller darauf folgenden Ausgaben bis zum 19. Jahrhundert. Die früheste, bis vor kurzem unbekannte anonyme deutsche Übertragung aus dem Umkreis der Gräfin Maria Catharina Fugger vom Ende des 16. Jahrhunderts, die das vorliegende Forschungsprojekt u.a. beabsichtigt herauszugeben, geht auf Gaetanos Vorlage direkt oder indirekt zurück. Die jüngst aufgestellte Hypothese, dass der Venediger Druck auf eine (verschollene) Handschrift zurückgreife, der Boccaccios Handexemplar als Vorlage gedient habe, stellt Gaetanos Edition zudem in ein völlig neues Licht. Wenn das zuträfe, würde der Druck eine zweite, spätere Redaktion der "Elegia" von Boccaccios Hand darstellen, an der der Dichter in seiner letzten Lebensphase gearbeitet haben müsste.Aus dem Skizzierten ergeben sich für das vorliegende Forschungsprojekt zur "Fiammetta"-Rezeption im 15. und vor allem 16. Jahrhundert in Italien und Deutschland folgende Ziele: Erforschung der italienischen Textüberlieferung der Elegia; Erschließung und Herausgabe des Venediger Druckes von 1524 (Tizzone Gaetano), da er einerseits eine auktoriale Redaktion überliefern könnte (was zu prüfen ist) und andererseits die Textgrundlage der italienischen und europäischen bzw. deutschen Rezeption darstellt; Erforschung der deutschen Rezeption des Romans; Erschließung und Edition von Boccaccios frühester deutscher anonymer Übersetzung, die das Manuskript aus dem ehemaligen Jesuiten Kolleg zu Passau überliefert. Die Übersetzung wurde damals nicht publiziert.Das anvisierte interdisziplinäre Forschungsprojekt mit zwei parallel laufenden Editionsarbeiten soll den optimalen Rahmen bieten, um eine ganze Reihe von textkritischen, literaturwissenschaftlichen und kulturhistorischen Fragestellungen zu erörtern und gemeinsam zu diskutieren. Die Resultate des Projektes sollen zugleich einen wissenschaftlich gesicherten Ausgangspunkt für eine Erforschung der europäischen Rezeption der Fiammetta und ihrer Rolle in der Fundierung des modernen Romans bereitstellen.
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