Music Theory; Historically Informed Music Theory; Harmony; Harmonic Theory; Counterpoint; Thoroughbass; History of Musical Composition; Albrechtsberger; Johann Georg (1736-1809); Beethoven; Ludwig van (1770-1827)
Skamletz Martin (2020), ›Auch war man hier so klug gewesen, die Partitur mit blasenden Instrumenten zu bereichern‹. Der Orchesterklang in den ersten Jahren des Theaters an der Wien am Beispiel des Aufführungsmaterials von..., in Knappe Sebastian, Giesecke von Bergh Britta, Sönksen Sören, Helbing Volker (ed.), GMTH, Berlin, 269-280.
Zirwes Stephan (2020), Irrweg oder Offenbarung? Albrechtsbergers "reinster Satz" in Theorie und Praxis, in Sönksen Sören, Knappe Sebastian, Giesecke von Bergh Britta, Helbing Volker (ed.), GMTH, Berlin, 525-535.
ZirwesStephan (2020), Vom «Studieren» und «Zergliedern». Zu Peter Cornelius' Abschriften aus der komponierten Literatur., in Petersen Birger, Acquavella-Rauch Stefanie (ed.), Peter Lang, Berlin, 129-142.
SkamletzMartin (2019), »Classisches Clavierspiel«. Joseph Lipavsky und das Rondeau-Fantaisie, in Miucci Leonardo, Lehner Michael, Meidhof Nathalie (ed.), Argus, Schliengen, 137-163.
SkamletzMartin (2019), »Man hat diese Erweiterung des Tonumfanges seit ein paar Jahren an den Tasteninstrumenten sehr weit getrieben.« Der Umgang mit Grenzen beim späten Mozart und beim frühen Beethoven, in Gartmann Thomas, Allenbach Daniel (ed.), Argus, Schliengen, 263-290.
SkamletzMartin (2019), Joseph Preindls Klavierfantasien als Echo von Opern- und Oratorienauffuhrungen in Wien um 1800, in Lehner Michael, Miucci Leonardo, Meidhof Nathalie (ed.), Argus, Schliengen, 116-136.
SkamletzMartin (2018),
Cherubini in Wien. Der Marsch aus Les deux journées als antinapoleonische Durchhalteparole in Kaiserin Marie Thereses Wien 1802-1805., frabernardo, Wien.
ZirwesStephan (2018),
Von Ton zu Ton – Die Ausweichung in den musiktheoretischen Schriften des 18. Jahrhunderts, Bärenreiter, Kassel.
Zirwes Stephan, Skamletz Martin (2017), Beethoven als Schüler Albrechtsbergers. Zwischen Fugenübung und freier Komposition., in Lehner Michael, Skamletz Martin, Zirwes Stephan (ed.), Argus, Schliengen, 334-349.
Skamletz Martin, Lehner Michael, Zirwes Stephan (ed.) (2017),
Musiktheorie im 19. Jahrhundert. 11. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie in Bern 2011., Argus, Schliengen.
Skamletz Martin (2015), "... und gar nichts, wodurch sich der eigene schöpferische Geist des Komponisten beurkundete". Cherubini, Hummel, Konzerte, Opern, Quodlibets und Trompeten in Wien zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in Bacciagaluppi Claudio, Skamletz Martin (ed.), Argus, Schliengen, 40-58.
Zirwes Stephan (2015), Ideen zu einem Konzept der Gehörbildung auf Grundlagen der historisch informierten Satzlehre, in
2. Symposion für Musikkunde: Gehörbildung (Wien, 13./14. Februar 2015), WienUniversität für Musik und darstellende Kunst Wien, Wien.
Skamletz Martin (2015), Weniger ist mehr. Heilige Kühe im Gehörbildungsunterricht., in
2. Symposion für Musikkunde: Gehörbildung (Wien, 13./14. Februar 2015), Wienmdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Eigenverlag.
Bei der analytischen Beschreibung von Musik aus der Zeit bis etwa 1800 wird in den letzten Jahren verstärkt auf die zu ihrer jeweiligen Entstehungszeit gebräuchlichen musiktheoretischen Grundlagen zurückgegriffen, anstatt - wie an Musikhochschulen und Universitäten bis heute vorherrschend - erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstandene theoretische Systeme wie die Riemannsche Funktionstheorie undifferenziert auf die gesamte Musikgeschichte anzuwenden. Eine derart verstandene „historisch informierte Musiktheorie“ bezieht sich schon in ihrem Namen auf die Strömung der „historisch informierten Aufführungspraxis“. Sie vermittelt anstelle von abstrakten Wissensinhalten zunehmend kompositorische und improvisatorische Kenntnisse und weist grundsätzlich einen stärkeren Bezug zur musikalischen Interpretationspraxis auf als die seit dem 19. Jahrhundert einerseits als blosses Propädeutikum für Musikwissenschaftler, andererseits als mehr oder weniger sinnvoller Zusatz in der Ausbildung von ausübenden Musikern verstandene Disziplin „Musiktheorie“.Das im vorliegenden Förderungsgesuch beantragte Projekt möchte diese aktuelle Tendenz der musiktheoretischen Forschung aufnehmen und folgende Beiträge zu ihr leisten:•Die bisher in systematischer Weise vorwiegend in Bezug auf die Musik bis zum Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte „historisch informierte Musiktheorie“ richtet ihre Aufmerksamkeit auf die Zeit nach 1800 und wendet sich dem Werk Ludwig van Beethovens zu, das für das musikanalytische Denken des späten 19. Jahrhunderts eine Referenzinstanz bildete. •Das für die „Sattelzeit“ zwischen Französischer Revolution und Wiener Kongress charakteristische Ineinander von revolutionären und restaurativen Tendenzen bündelt sich auf dem Gebiet der Musiktheorie in der Frage, wie stark die skalenbezogene Generalbass-Harmonielehre italienischer Tradition in Wien um 1800 gegenüber der auf Rameau zurückzuführenden Lehre von den Stammakkorden dominiert bzw. wann und in welchen Bereichen sie sich mit dieser verbindet und vermischt. Dazu bietet das theoretische Werk von Beethovens Lehrer Johann Georg Albrechtsberger aufschlussreiches Material.•Bisher wird unter „historisch informierter Analyse“ vielfach die blosse Anwendung der aus den theoretischen Werken von Joseph Riepel und Heinrich Christoph Koch stammenden Interpunktionslehren betrachtet, was dem Gehalt der damit analysierten Kompositionen oft nur sehr begrenzt gerecht wird. Durch das zusätzliche Herauspräparieren von theoretischen Konzepten, die den kompositorischen Werken selbst eingeschrieben sind, sollen der Deckungsgrad von Komponieren und zeitgenössischer Theorie untersucht und fundierte Aussagen zur Relevanz und Anwendbarkeit der Theorie für und auf das zeitgenössische Komponieren gemacht werden.Die beiden Subprojekte „Johann Georg Albrechtsbergers Kompositionslehre“ und „Strukturerweiterung beim frühen und mittleren Beethoven“ sind komplementär angelegt und arbeiten einander von entgegengesetzten Seiten her zu: zum einen aus der Tradition des 18. Jahrhunderts heraus mit einem mehr theoretischen Fokus auf dem Fortleben der Generalbasstradition zu Beginn des 19. Jahrhunderts, andererseits in Form einer analytischen Bestandsaufnahme von kompositorischen Prozessen, die in einem Moment der sprunghaften Weiterentwicklung in den Jahren um 1800 in ihren grundlegenden Parametern besonders gut greifbar werden.Konkreter Kristallisationspunkt für beide Projektteile sind zeittypische Ausprägungen des Verhältnisses von Theorie und Praxis in den 1800er-Jahren, die ihren Autoren im Moment ihres Entstehens als gangbare Wege erschienen sein mögen, im weiteren Verlauf des Jahrhunderts aber von mächtigeren Entwürfen verdrängt wurden und in Vergessenheit gerieten. Diese gleichsam „überwachsenen Pfade“ sollen freigelegt werden, und ihre Wiederbegehung dürfte ins Zentrum des Verhältnisses von Musiktheorie und Kompositionspraxis in Wien um 1800 führen.