Project
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Lernende im Spannungsfeld von Ausbildungserwartungen, Ausbildungsrealität und erfolgreicher Erstausbildung
English title |
Challenges of trainees: Expectations and reality of vocational and educational training (VET) and successful attainment of initial qualification |
Applicant |
Berweger Simone
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Number |
130004 |
Funding scheme |
DORE project funding
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Research institution |
Institut Professionsforschung und Kompetenzentwicklung Pädagogische Hochschule St. Gallen
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Institution of higher education |
Pädagogische Hochschule St.Gallen - PHSG |
Main discipline |
Education and learning sciences, subject-specific education |
Start/End |
01.06.2010 - 31.05.2013 |
Approved amount |
266'176.00 |
Show all
All Disciplines (3)
Education and learning sciences, subject-specific education |
Education and learning sciences, subject-specific education |
Keywords (9)
transition; vocational educaton and training (VET); career choice and development; academic outcome; motivation; job characteristics; satisfaction; vocational education and training (VET); job satisfaction
Lay Summary (German)
Lead
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Lay summary
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Der Übertritt von der Sekundarstufe I in die Berufsbildung und das erfolgreiche Durchlaufen der beruflichen Grundbildung stellt für Jugendliche eine Herausforderung dar. Insbesondere für schulisch schwächere Jugendliche besteht nach dem Eintritt in die Berufslehre die Gefahr eines Lehrabbruchs oder des Versagens bei der Lehrabschlussprüfung. Das Projekt LISA untersucht die Bedingungen eines positiven Ausbildungsverlaufs vom Eintritt in die Ausbildung bis zur Lehrabschlussprüfung. Eine erfolgreich abgeschlossene berufliche Grundbildung erleichtert den Eintritt in den Arbeitsmarkt und gilt als Garant beruflicher Integration, was positive Konsequenzen hat für das Wohlbefinden eines Menschen. Gemäss den nationalen PISA-Befunden verfügt in der Schweiz rund ein Fünftel der Jugendlichen am Ende der Schulzeit lediglich über minimale Kompetenzen. Diese Jugendlichen werden als "Risikogruppe" bezeichnet, weil sie besonders gefährdet sind, den Übertritt in die Berufslehre und das Durchlaufen der beruflichen Grundbildung nicht erfolgreich zu meistern. Im Projekt LISA werden Jugendliche, die in eine 3-jährige berufliche Grundbildung in Gesundheits- und Pflegeberufen oder des Baugewerbes eintreten, sowie deren Lehrbetriebe über den gesamten Verlauf der Ausbildung hinweg mehrfach befragt. Ein besonderes Augenmerk wird auf Lernende gerichtet, die bereits zu Beginn durch schwache schulische Leistungen auffallen und für die das Risiko eines Lehrabbruchs oder eines Misserfolgs bei der Lehrabschlussprüfung besteht.Das Projekt ist als Längsschnittstudie angelegt. Es hat zum Ziel, die Bedingungen eines positiven Ausbildungsverlaufs im ersten, zweiten und dritten Lehrjahr zu untersuchen. Als Merkmale einer erfolgreichen Ausbildung interessieren die "output-Variablen" Leistung und Zufriedenheit sowie die Absicht, die begonnene Ausbildung bis zur Lehrabschlussprüfung fortzusetzen bzw. nach Abschluss der beruflichen Grundbildung im erlernten Beruf zu bleiben. Bei den Bedingungsfaktoren wird den Lernorten Lehrbetrieb und Berufsfachschule sowie der Herkunftsfamilie besondere Beachtung geschenkt.Das Projekt verspricht Erkenntnisse darüber, welche Faktoren einen erfolgreichen Verlauf der beruflichen Grundbildung begünstigen. Die Erkenntnisse sollen in (1) die Berufswahlvorbereitung auf der Sekundarstufe I, (2) die Ausbildung in Lehrbetrieb und Berufsfachschule sowie (3) die planerischen, koordinierenden und steuernden Tätigkeiten des Amts für Berufsbildung einfliessen. Für die Fachwelt verspricht das Projekt Aufschlüsse darüber, inwiefern sich die Selbstbestimmungstheorie sowie theoretische Ansätze aus der A&O-Psychologie auf die Ausbildung von Lernenden übertragen lassen.
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Responsible applicant and co-applicants
Project partner
Publications
Salzmann Patrizia, Berweger Simone, Ark Tavinder (2017), Apprentices' Affective Occupational Commitment During Vocational Education and Training: A Latent Growth Curve Analysis, in
Journal of Career Development, 1.
Berweger Simone, Salzmann Patrizia, Krattenmacher Samuel (2012),
„Ich dachte, es wird zu viel für mich“, Berufsbildung Schweiz, Folio – Die Zeitschrift des BCH / FPS für Lehrpersonen in der Berufsbildung.
Scientific events
Active participation
Title |
Type of contribution |
Title of article or contribution |
Date |
Place |
Persons involved |
3. internationalen Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziale Arbeit (SGSA)
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Individual talk
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From school to VET and professional life: What support do young adults get?
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03.09.2015
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ZHAW Toni-Areal Zürich, Switzerland
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Berweger Simone;
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16th Biennial EARLI Conference
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Individual talk
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Determinants and Effects of Apprentices’ Intrinsic Learning Motivation in a Dual Training System?
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25.08.2015
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Limassol, Cyprus
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Berweger Simone;
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16th Biennial EARLI Conference
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Individual talk
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How Does Apprentices’ Affective Occupational Commitment Develop dring Training?
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25.08.2015
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Limassol, Cyprus
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Berweger Simone;
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24. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)
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Individual talk
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Selbstbestimmtes Lernen in der beruflichen Grundbildung: Wie wichtig ist die Erfüllung der „basic needs‟ für die intrinsische Lernmotivation?
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09.03.2014
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Humboldt-Universität zu Berlin, Germany
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Berweger Simone;
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Tagung der Gesellschaft fur Empirische Bildungsforschung (GEBF)
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Individual talk
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Prädiktoren intrinsischer Lernmotivation von Berufslernenden im Lehrbetrieb – Ergebnisse einer Schweizer Längsschnittstudie
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03.03.2014
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Frankfurt am Main, Germany
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Berweger Simone;
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16th European Conference on Developmental Psychology
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Individual talk
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Interest Development in Vocational Education and Training (VET) – Results of a Longitudinal Study with Swiss Apprentices.
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03.09.2013
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Lausanne, Switzerland
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Berweger Simone;
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Tagung 'Schulische und berufliche Selektion - Forschungsbefunde und Umsetzungsperspektiven' an der Pädagogischen Hochschule FHNW Solothurn
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Individual talk
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«Wunschkandidat/in - ein frommer Wunsch? Anforderungen von Lehrbetrieben bei der Selektion von Lernenden und deren Bedeutsamkeit für die Zufriedenheit mit den Lernenden».
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09.11.2012
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Solothurn, Switzerland
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Berweger Simone;
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Knowledge transfer events
Active participation
Title |
Type of contribution |
Date |
Place |
Persons involved |
Treffen des Konsultativorgans Lern- und Testsysteme in St.Gallen
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Talk
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28.11.2011
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St. Gallen, Switzerland
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Berweger Simone;
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Referentinnen- und Referententagung 2011 des ZbW und der KV Ost, Gastvortrag zum Thema "Bedingungen für einen positiven Verlauf der beruflichen Grundbildung: Erste Ergebnisse der Längsschnittstudie LiSA."
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Talk
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10.11.2011
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St. Gallen, Switzerland
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Berweger Simone;
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Self-organised
Bedingungen für einen positiven Verlauf der beruflichen Grundbildung: Erste Ergebnisse der Längsschnittstudie LiSA. Referat für das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT
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09.12.2011
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PH St.Gallen, Switzerland
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Bedingungen für einen positiven Verlauf der beruflichen Grundbildung: Erste Ergebnisse der Längsschnittstudie LiSA. Austausch mit den Praxispartnerinnen & Praxispartnern
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27.09.2011
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PH St.Gallen, Switzerland
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Communication with the public
Communication |
Title |
Media |
Place |
Year |
New media (web, blogs, podcasts, news feeds etc.)
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Infobroschüre LiSA
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PHSG Website
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German-speaking Switzerland
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2013
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New media (web, blogs, podcasts, news feeds etc.)
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Projektbericht LiSA
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PHSG Website
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German-speaking Switzerland
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2013
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Media relations: print media, online media
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«LiSA» - ein Projekt der Pädagogischen Hochschule des Kantons St. Gallen
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St.Galler Tagblatt
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German-speaking Switzerland
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2011
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Abstract
In der Schweiz suchen über zwei Drittel der Jugendlichen, während einer anspruchsvollen und krisenanfälligen Lebensphase, eine Lehrstelle. Die Bewältigung des Übergangs von der obligatorischen Schule in die berufliche Grundbildung sowie der Einstieg in den Arbeitsmarkt stellen zwei bedeutsame Herausforderungen der Adoleszenz dar. Gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise verschärft sich die Gefahr, längerfristig ohne berufliche Grundbildung zu bleiben oder nach der Lehre den Übertritt ins Erwerbsleben nicht zu schaffen.Das geplante Forschungsprojekt fokussiert die Bedingungen eines positiven Ausbildungsverlaufs im ersten, zweiten und dritten Lehrjahr. Die Untersuchung ist als Längsschnittstudie angelegt und soll die Vorhersage von (Veränderungen in) ausgewählten Merkmalen erlauben. Die Studie begleitet Jugendliche, die in eine dreijährige berufliche Grundbildung in den Gesundheits- und Pflegeberufen oder des Baugewerbes eintreten, über ihre gesamte Ausbildung hinweg. Ein besonderes Augenmerk wird auf Lernende gerichtet, die bereits zu Beginn der Ausbildung durch schwache schulische Leistungen auffallen und für die das Risiko besteht, dass sich die Lücken kumulieren, sodass ein Lehrabbruch zu befürchten bzw. ein erfolgreiches Bestehen der Lehrabschlussprüfung gefährdet ist. Im Zentrum steht bei der Teilstichprobe dieser «gefährdeten» Jugendlichen die Frage, welche individuellen, familiären und ausbildungsbezogenen Faktoren günstig sind (Schutzfaktoren), damit eingeleitete Massnahmen bis zum Übertritt ins zweite Lehrjahr greifen, und wie sich ihre Leistungen in den beiden nachfolgenden Lehrjahren entwickeln.Die Hauptfragestellungen der ersten Phase „Bewältigung des Übergangs in die berufliche Grundbildung“ lassen sich den beiden Themengruppen (a) allgemeine Bedingungen eines positiven Ausbildungsverlaufs im ersten Lehrjahr und (b) Merkmalskonstellationen sowie Schutz-/Risikofaktoren von «gefährdeten» Lernenden, zuordnen.Anhand der Daten soll aufgezeigt werden, inwiefern für die Früherfassung von Jugendlichen der Einsatz speziell dafür entwickelter Instrumente notwendig ist oder ob dazu auf Angaben, die bereits vorliegen, zurückgegriffen werden kann. Die vertiefte Auseinandersetzung mit den «gefährdeten Lernenden» und die Erkenntnisse aus der angestrebten Unterscheidung verschiedener Gruppen «gefährdeter Lernenden» erlauben es zu prüfen, wie sich solche Jugendlichen aufgrund unterschiedlicher Konstellationen in ihrer Ausbildungszeit entwickeln, welche Risikokonstellationen (über schulische und kognitive Defizite hinaus) sich zeigen, inwiefern die Fördermassnahmen greifen und ob es ausserhalb dieser Gruppe Lernende gibt, die bei der Früherfassung fälschlicherweise nicht als gefährdet «identifiziert» wurden.Im Fokus der zweiten beziehungsweise «mittleren» Phase „Phase der beruflichen Entwicklung nach Übertritt ins 2. Lehrjahr“ steht die Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der Jugendlichen. Neben den Lernenden, die in den ursprünglichen Klassen verblieben sind, wird ein besonderes Augenmerk auf jene Jugendlichen gerichtet, welche den Beruf oder die Schule gewechselt und/oder ihre berufliche Ausbildung unter- oder abgebrochen haben.Ziel ist es auch, das Wirkungsgefüge zwischen Leistungsfähigkeit, Motivation, sozial-kognitiven und kontextuellen Faktoren genauer zu durchleuchten und dabei die Interaktion zwischen individuellen und ausbildungsbezogenen Merkmalen im Auge zu behalten.Die Hauptfragestellungen der dritten und letzten Phase „«Schlussphase» der Berufsausbildung und Lehrabschlussprüfung (LAP)„ drehen sich um die Wirkung der beruflichen Grundbildung auf den Erwerb schulischer und beruflicher Kompetenzen. Individuelle und kontextuelle Prädikatoren, die zum erfolgreichen Lehrabschluss oder zum nicht Bestehen beitragen, sollen dabei herausgearbeitet werden. Zusätzlich wird anhand der erneut erfassten Stellwerkergebnisse untersucht, ob die in den postulierten Berufsprofilen bezeichneten Kompetenzen weiterentwickelt wurden.Die Sichtweisen von Lernenden und Berufsbildner/-innen zur Erklärung eines positiven Verlaufs ermöglicht es, unterschiedliche Einflussfaktoren unter Einbezug von individuellen und ausbildungsbezogenen Merkmalen, in Bezug auf den Ausbildungserfolg heraus zu arbeiten.Unter Berücksichtigung der Perspektiven Lernende und Berufsbildner/-innen ist das Ziel der Beantwortung dieser Fragestellungen, das Wirkungsgefüge zwischen individuellen, situationalen und institutionellen/kontextuellen Merkmalen zu durchleuchten, die den Ausbildungsverlauf und die Entwicklung von Leistung und Zufriedenheit beeinflussen. Auch sollen Diagnoseinstrumente, die zur Einschätzung des Ausbildungsverlaufs beigezogen werden, bezüglich ihrer Zweckmässigkeit analysiert werden.Im Vordergrund steht einerseits die Beschreibung der gesamten Lernenden-Stichprobe im Hinblick auf bedeutsame individuelle, soziale und strukturelle Merkmale und Bedingungen eines positiven Ausbildungsverlaufs, sowie die Vorhersage der Output-Variablen, die einen solchen sichtbar machen (gute Leistungen, hohe Zufriedenheit, Fortsetzungsabsicht der Ausbildung), zu verschiedenen Messzeitpunkten. Zusätzlich sollen ausschnittweise Zusammenhänge im Rahmenmodell anhand von Regressions- und Pfadanalysen sowie Strukturgleichungsmodellen und (beim Einbezug von Merkmalen auf Klassenebene) mit Mehrebenenanalysen überprüft werden. Damit sollen verschiedene Annahmen, die aufgrund bisheriger empirischer Befunde oder auch theoretische postulierten Zusammenhänge als plausibel erscheinen, überprüft werden.Bei der Analyse der als «gefährdet» eingestuften Lernenden wird eine differenzierte Charakterisierung von «Gefährdungstypen», für die zusätzlich auch retrospektive Angaben zum Berufswahlprozess und der Schullaufbahn einbezogen werden können, angestrebt. Es soll geprüft werden, ob sich unterschiedliche Konstellationen von Gefährdungen identifizieren lassen, und ob sich allenfalls zeigt, dass diese unterschiedlich gut durch Förder- und Stützmassnahmen zu beeinflussen sind.Mit dem Forschungsprojekt soll an der «Forschungsbaustelle» Berufsbildung (Oser & Kern, 2006) mitgearbeitet und die gewonnenen Erkenntnisse sollen über die wissenschaftliche Fachwelt hinaus, den Berufsfachschulen und anderen Praxispartnern zur Verfügung gestellt werden. Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten ist die berufliche Zukunft junger Menschen sicherzustellen.
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