citizenship; gender; social movements; equal opportunities; feminism; emancipation; religious movements; social norms
Ammann Ruth (2014), Von der Wohnungs- zur Frauenfrage und zurück. Dora Staudinger und der genossenschaftliche Wohnungsbau im Zürich der 1910er und 20er Jahre, in Eibach Joachim, Teuscher Simon, Studer Brigitte, Conrad Christoph (ed.), Chronos, Zürich, 221-238.
Ganzfried Miriam (2013),
Le genre comme ressource politique en Suisse. La perception de l'élite politique.
Ammann Ruth (2013), Staudinger, Dora, in Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) (ed.), Schwabe, Basel, 1.
Ammann Ruth (2012), Schweizer Frauen-Zeitung, in Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) (ed.), Schwabe, Basel, 1.
Ammann Ruth (2012), Strub, Walter, in Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) (ed.), Schwabe, Basel, 1.
Ammann Ruth (2012), Thalmann, Clara, in Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) (ed.), Schwabe, Basel, 1.
Ammann Ruth (2012), Thalmann, Paul, in Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) (ed.), Schwabe, Basel, 1.
Ammann Ruth (2011), Schweizerisches Familien-Wochenblatt, in Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) (ed.), Schwabe, Basel, 1.
Ammann Ruth (2010), Schweizer Frauenblatt, in Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) (ed.), Schwabe, Basel, 1.
Ammann Ruth (2010), Schweizer Hausfrau, Die (Zeitschrift), in Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) (ed.), Schwabe, Basel, 1.
Ammann Ruth (2010), Trostel, Willi, in Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) (ed.), Schwabe, Basel, 1.
Ammann Ruth, Von der Wohnungs- zur Frauenfrage und zurück. Dora Staudinger und der genossenschaftliche Wohnungsbau in Zürich der 1910er und 20er Jahre, in Christoph Conrad Joachim Eibach Brigitte Studer Simon Teuscher (ed.).
Das 20. Jahrhundert kann als das Jahrhundert der sozialen Bewegungen bezeichnet werden. In Weiterführung der grossen Bewegungen des 19. Jahrhunderts thematisierten verschiedene Gruppen die Verheissungen der Französischen Revolution, welche in der institutionellen und verfassten Umsetzung der europäischen Nationalstaaten defizitär geblieben waren. Sie forderten die Erweiterung gesellschaftlicher Partizipation für jene, die bisher ausgeschlossen blieben: Die Arbeiter in der Arbeiterbewegung, die Frauen in den beiden Frauenbewegungen oder die Zivilbevölkerung in der Friedensbewegung. Ihnen gemeinsam war das emanzipatorische Ziel, die gesellschaftliche Partizipation an der modernen Gesellschaft für möglichst viele soziale Gruppen zu erweitern und die Strukturen zu verändern, welche ihren Ausschluss begründeten. Gleichzeitig ist das 20. Jahrhundert das Jahrhundert der Institutionalisierung und Professionalisierung politischer Forderungen, in dem der Staat zunehmend zum Garanten für die Umsetzung emanzipatorischer Ansprüche wurde. Ein Teil der Forderungen der Neuen Frauenbewegung etwa mündete in der Schaffung von Gleichstellungsstellen, welche im Rahmen der staatlichen Verwaltung oder mit Hilfe staatlicher Unterstützung die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in den Bereichen der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft umsetzen und umsetzten. Diese Stellen sind ihrerseits eingebunden in ein Netz transnationaler Gleichstellungsinitiativen und -institutionen, welche am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhundert eigene Diskurse entwickelten und entwickeln, um innerhalb der bestehenden Strukturen die Ursachen von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zu beheben.Dieses Forschungsmodul untersucht zwei Kontexte gesellschaftlichen und politischen Engagements für die Erweiterung der Partizipation an der modernen Gesellschaft: Die Historikerin Ruth Ammann (Universität Bern) untersucht das Engagement von Frauen in der religiös-sozialen Bewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese forderten aus christlicher Überzeugung die Partizipation der Arbeiterschicht, wie auch ihre eigene Partizipation als Frauen in einem sozialistischen Gesellschaftsentwurfs Der Sozialanthropologe Fabian Leuthold (Universität Bern) analysiert, wie die heutigen Gleichstellungsakteurinnen und, zunehmend, -akteure den gesetzlich verankerten Anspruch auf Gleichstellung in ihrer Arbeit interpretieren und ausformulieren und wie diese Ausformulierungen die Partizipation von Frauen und Männern an der Gleichstellungsarbeit, sowie die Umsetzung von Gleichstellung strukturieren. Im Zentrum steht die Frage, wie Geschlecht Prozesse gesellschaftlichen Ein- und Ausschlusses struktu-riert und die Möglichkeiten einzelner und kollektiver Akteur/innen bestimmt, diese Prozesse mitzuge-stalten, zu ermöglichen, bzw. zu verändern. Geschlecht fungiert dabei als prescript, das ständig in individuelle und kollektive Handlungen und Äusserungen übersetzt wird (transcripts). Als übergeordneten Analyserahmen zieht das Modul eine Konzeption von citizenship heran, welche die individuellen und kollektiven Aushandlungen über die Partizipationsmöglichkeiten an der modernen Gesellschaft, aber auch die Subjektivität der einzelnen Akteur/innen als Gegenstand fasst. Indem das Forschungsmodul das Engagement der Akteur/innen in den zwei beschriebenen Kontexten nachzeichnet, gibt es Auskunft über ihre Möglichkeiten, Grenzen von gesellschaftlichem Ein- und Ausschluss durch ihre Handlungen zu legitimieren oder zu verändern. Durch die Anwendung des gemeinsamen analytischen Rahmens schafft das Forschungsmodul eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und nutzt die daraus entstehenden Synergien insbesondere für die theoretischen Begrifflichkeiten in den einzelnen Dissertationsvorhaben. Der Vergleich der beiden Kontexte erlaubt Einsichten in die Wirkweise von Normen in subjektiven Handlungszusammenhängen und beleuchtet die Bedeutung der subjektiven Aneignung von Normen für deren Legitimation oder Wandel.