Design; Rhetoric; Information Design; Public Transport; Rules; Scope; Design Research; Visual Rhetoric
Scheuermann Arne (2011), Medienrhetorik, in Ueding Gerd (ed.), Sp. 649-Sp. 659.
Scheuermann Arne (2011), Schriftbild, in Ueding Gerd (ed.), Sp. 1193-Sp. 1207.
Schneller Annina (2010), Hypothesizing about Design from the Perspective of Visual Rhetoric, in Chow Rosan Wolfgang Jonas und Gesche Joost (ed.), iUniverse, Bloomington, IN, 253-261.
Schneller Annina (2010), The Visual Rhetoric of Public Transport Information Design, in
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Scheuermann Arne (2010), Wie beeinflusst die Rhetorik das Design und wie hat Design die Rhetorik beeinflusst?, in Jonas Wolfgang und Felicidad Romero-Tejedor (ed.), 190-192.
Schneller Annina, Design Rhetoric: Studying the Effects of Designed Objects, in
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Schneller Annina, The Visual Rhetoric of Signs: A Practice-Based Research Project on the Effects of Public Transport Information Design, in Ng Annie W.Y. und Alan H.S. Chan (ed.), Nova Science Publishers, New York, 1-1.
Schneller Annina und Arne Scheuermann (ed.),
Visuelle Rhetorik 2: Regeln, Spielräume und rhetorischer Nullpunkt im Informationsdesign am Beispiel des öffentlichen Verkehrs.
Während Werbung mit allen Kräften an die Gefühls- und Gemütsverfassung der Konsumenten appelliert, zeichnet sich Informationsdesign - so die landläufige Meinung - durch Attribute wie Zurückhaltung, Sachlichkeit, im Idealfall gar durch reine Informativität aus. Dieser Sicht kann bereits durch die ersten Ergebnisse im derzeitigen Forschungsprojekt „Visuelle Rhetorik in der Gebrauchsgrafik“ (13DPD3-116221) widersprochen werden: Selbst Bahn-/öV-Reiseinformationen wie Fahrpläne (in Print- oder e-Form) und Zugformationsplakate/Wagenstandanzeiger oder Rauminformationen wie Beschilderungen (Wegleitungen, Signaletik) oder Bahnhofpläne werden nach bestimmten Gesichtspunkten und mit einer spezifischen Wirkungsintention gestaltet. Auch wer ‚einfach nur informieren’ will, bedient sich bewusst oder unbewusst einer bestimmten Rhetorik in der Gestaltung. Da es einen ‚rhetorischen Nullpunkt’ nicht gibt (jede Formulierung, jede Wahl von Schrift, Farbe, Platzierung, Proportion, räumliche Verortung etc. formt, verändert und interpretiert die Information und trägt zur spezifischen Wirkung des Ganzen bei) muss sich auch wirksames Informationsdesign an gewissen wahrnehmungsleitenden und affektiven - also rhetorischen - Faktoren orientieren.Im vorliegenden Folgeprojekt wird dieses Vorwissen über Gestaltungsregeln genutzt, um die besonderen rhetorischen Wirkungsweisen des Informationsdesigns im Arbeitsfeld Bahnhof zu analysieren und zu kontextualisieren, mit dem Ziel, gemeinsam mit unserer Praxispartnerin SBB konkrete neue visuelle Anwendungen zu evaluieren und weiterzuentwickeln.Folgende Problemsituation bildet den Hintergrund der Forschungsfrage: Bei der visuellen Gestaltung im Bereich öV, einem unternehmens- und verkehrsmittelübergreifenden Systemdesign, tritt in der Umsetzung von Informationsdesign eine besondere Anforderung auf - die Gestaltung muss gleichzeitig einem möglichst homogen-normativen Steuerungsbedürfnis und einem situativ-kontextbezogenen Umsetzungsbedürfnis gerecht werden, um wirkungsintentional und benutzerfreundlich zu funktionieren. Diesem Doppelanspruch genügen zu können ist entscheidend. Die Theorie dieses Handelns ist bislang designtheoretisch noch nicht aufgearbeitet. Die Klassische Rhetorik hingegen hat sich mit der Differenz zwischen ‚dem, was bewährt und richtig ist’ und seiner Umsetzung vor Ort bereits beschäftigt und hält für dieses spezielle Verhältnis von Standard-Lösungen und situativen Anpassungen theoretische Angebote bereit. Diese sollen im Projekt designtheoretisch und -praktisch nutzbar gemacht werden. Das Vorgehen gliedert sich dabei wie folgt:1. Analyse und Expertise öV (1)Vor dem Hintergrund der Ausgangsthese ‚Reine Information gibt es nicht - als neutral wahrgenommene Gestaltung hingegen schon’ werden gemeinsam mit Expert/innen aus dem Bereich öV die rhetorischen Regeln sachlich-informativer Gestaltung im öV anhand von konkreten Fallbeispielen und bestehenden Gestaltungsmanuals analysiert und insbesondere auf das Zusammenwirken von Regeln und situativer Umsetzung hin befragt. Die Erkenntnisse werden zu einem Arbeitsmodell verdichtet.2. Entwicklung und ÜberprüfungAufbauend auf diesen Erkenntnissen werden für ausgewählte Situationen alternative Informationslösungen entworfen und durch die Wissenschaftspartnerin Hochschule der Medien in Stuttgart empirisch über-prüft.3. Expertise öV (2) und InformationsdesignDie Resultate der Empirie werden auf ihre Gültigkeit hin evaluiert, durch externe Expert/innen aus den Bereichen öV und Informationsdesign validiert und zu Gestaltungsrichtlinien für die Praxis im Bereich öV verdichtet.4. Exploitation und PublikationAlle gewonnenen Erkenntnisse werden abschliessend ausgewertet und für ein Publikationskonzept gemeinsam mit der Praxispartnerin SBB aufgearbeitet.