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Menschen als Ware. Die Geschichte des verkauften Körpers in der Schweiz 1400-1700
Applicant
Groebner Valentin
Number
121878
Funding scheme
Project funding
Research institution
Historisches Seminar Universität Luzern
Institution of higher education
University of Lucerne - LU
Main discipline
Swiss history
Start/End
01.01.2009 - 31.01.2012
Approved amount
445'257.00
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Keywords (5)
Body History; Late Medieval and Renaissance History; History of Medicine; New Military History; History of Political Thought
Lay Summary (German)
Lead
Lay summary
Verkauf von Menschen? Menschliche Körperteile auf dem Markt? Das klingt nach Schauergeschichten aus Kinofilmen und Kriminalromanen; oder nach Berichten aus weit entfernten Weltgegenden. Tatsächlich wurden aber in der Schweiz im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit menschliche Körper ge- und verkauft; und das nicht nur in Erzählungen und Gerüchten, sondern durchaus real."Menschen als Ware " ist in drei Teilprojekte gegliedert; sie widmen sich der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Vormoderne, der Medizin- und Wissenschaftsgeschichte und den Geschichtsbildern des 19. und 20. Jahrhunderts. In der spätmittelalterlichen Eidgenossenschaft wurden die Motive des Körpers als Ware vor allem in den heftigen Auseinandersetzungen um Solddienst und Reislauf als als „Verkauf von Menschenfleisch“ wirksam. Menschliche Körper wurden ab dem ausgehenden Mittelalter nicht nur in neuen Formen registriert und verrechnet, sondern auch als medizinischer Rohstoff zur Herstellung von Medikamenten und zu anatomischen Sektionen gehandelt. Erzählmotive vom Verkauf des Menschen als Chiffre für äusserste Gewalt, ebenfalls im ausgehenden Mittelalter formuliert, entwickelten im Lauf der frühen Neuzeit als schreckliche Exempel und moralisch aufgeladene politische Slogans beträchtliche Wirkungen. Die Echos dieser Geschichten lassen sich bis in zeitgenössische Diskussionen um Transplantationsmedizin und Humankapital weiterverfolgen. Menschliche Körper und Körperteile, einmal auf dem Markt gebracht, etablieren eben nicht „Spenden“, wie es die heute übliche Sprachregelung zu Transfers von Körperteilen nahe legt, sondern komplexe Tauschbeziehungen zwischen Ungleichen. Verhandelt werden dabei auch immer die Grenzen des Ökonomischen - und die Frage danach, welcher Körper (und Körperteil) seinen Namen behält; oder ihn aber verliert und ihn blosses "Fleisch" verwandelt wird.
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Last update: 21.02.2013
Responsible applicant and co-applicants
Name
Institute
Groebner Valentin
Historisches Seminar Universität Luzern
Scientific events
Active participation
Title
Type of contribution
Title of article or contribution
Date
Place
Persons involved
Associated projects
Number
Title
Start
Funding scheme
163971
Umstrittene Körperteile. Eine Geschichte der Organspende in der Schweiz
01.01.2016
Publication grants
158005
Kämpfen um Sold. Alltag, Ökonomie und Umfeld des Luzerner Solddienstes 1550-1600
01.10.2014
Publication grants
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