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Demokratie und Nation in Russland. Eine hegemonietheoretische Interpretation der politischen Entwicklung seit 2000
Applicant
Stäheli Urs
Number
116316
Funding scheme
Project funding (Div. I-III)
Research institution
Institut für Soziologie Universität Basel
Institution of higher education
University of Basel - BS
Main discipline
Sociology
Start/End
01.10.2007 - 31.03.2010
Approved amount
174'057.00
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Keywords (8)
Russia; Transformation; Democracy; Nationalism; Discourses; Hegemony; Civil Society; State
Lay Summary (German)
Lead
Lay summary
Das Forschungsprojekt "Demokratie und Nation in Russland" untersucht, wie in der heutigen Russischen Föderation "Demokratie" und "Nation" im politischen System gedacht werden: Welche unterschiedlichen Konzeptionen liegen vor und konkurrieren darum, breiten Konsens zu finden? Welche Auswirkungen haben unterschiedliche Nationsbegriffe auf das Verständnis von Demokratie und damit auf Demokratisierung und Stabilisierung des Landes?
Mit der Präsidentschaft Putins fand und findet eine tiefgreifende Umgestaltung des politischen Systems statt: a) das Ende des polyzentrischen Systems Jelzins; b) die Einschränkung politischer Rechte und bürgerlicher Freiheiten; c) die verbreitete Zustimmung für die Politiken des Kremls; d) eine Stabilisierung der russländischen Gesellschaft auf mehren Ebenen.
Nahezu alle sozialwissenschaftlichen Arbeiten schätzen die Konsequenzen der Amtszeit Putins für die Demokratieentwicklung als höchst problematisch ein. Unterbelichtet bleiben dabei aber die diskursiven Voraussetzungen dieser Stabilisierung des politischen Systems. Das Projekt analysiert, auf welche Weise der hegemoniale Demokratiediskurs bestehende Vorstellungen von Demokratie reartikuliert. Mit Hilfe eines diskurstheoretischen Hegemonie-Ansatzes (Laclau und Mouffe) soll herausgearbeitet werden, wie "objektive" politische Bedeutungen hergestellt werden und auf welchen Voraussetzungen der hegemoniale russische Demokratiediskurs beruht. Die Analyse organisiert sich in vier Schritten:
1. Analyse von diskursiven und sozialen Dislokationen: Eine systemische Transformation, wie sie Russland durchlebt, wird als eine diskursiv prekäre Situation begriffen, in der Bedeutungen besonders umstritten sind und neu verhandelt werden müssen.
2. Analyse des neuen hegemonialen Demokratiediskurses: Die hegemonialen Artikulationen von "Demokratie" und "Nation" seitens der "staatlichen Kräfte" werden untersucht anhand ausgewählter Artikel in staatsnahen Zeitungen. Es gilt zu überprüfen, wie die hegemoniale Einbindung unterschiedlicher politischer Identitäten funktioniert.
3. Analyse neuer gegen-hegemonialer Demokratiediskurse: Die gegen-hegemonialen Artikulationen seitens der "Zivilgesellschaft" sollen mittels Leitfadeninterviews mit VertreterInnen von Nicht-Regierungsorganisationen beleuchtet werden. Hier interessiert, inwiefern gegen-hegemoniale politische Identitäten an den hegemonialen Demokratiediskurs anknüpfen, wie sie diesen reartikulieren und was dies für die Bildung einer gegen-hegemonialen Identität bedeutet.
4. Die Analyse der Rezeption der Diskurse in der Öffentlichkeit wird durch eine Auswertung vorhandener Erhebungen gesichert.
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Last update: 21.02.2013
Responsible applicant and co-applicants
Name
Institute
Stäheli Urs
Fachbereich Sozialwissenschaften Universität Hamburg
Haumann Heiko
Departement Geschichte Universität Basel
Employees
Name
Institute
Mijnssen Ivo
Casula Philipp
Slavisches Seminar Universität Basel
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