Kuba hat sich das Ziel gesetzt, seine Landwirtschaft weitflächig auf biologische Produktion umzustellen und unabhängiger vom Import teurer Dünger und Pflanzenschutzmittel zu werden. Limitierend ist dabei insbesondere die Verfügbarkeit organischer Dünger, die aktuell vor allem durch Kompostierung und Vergärung von pflanzlichen Biomassen und Stallmist hergestellt werden. Bei diesen Verfahren kommt es jedoch zu hohen Nährstoffverlusten, und nährstoffreiche Reststoffe anderer Biomassetechnologien werden gar völlig ungenutzt entsorgt. Um diese Verluste zu minimieren und zugleich die Qualität der organischen Dünger zu optimieren, führt BIO-C mit der Pyrolyse eine neue Schlüsseltechnologie zur Aufbereitung von Biomassen ein. Organische Feststoffe wie Holz, Stroh, Zuckerrohrfasern, Presskuchen aus der Biodieselherstellung, feste Gärreste oder auch Algen werden dabei unter Luftabschluss auf 400 – 800°C erhitzt. So lässt sich der pflanzliche Kohlenstoff zu erneuerbarer Energie und Pflanzenkohle umwandeln. Pflanzenkohle ist ein mikroporöses Material mit hoher Adsorptions- und Nährstoffaustauschkapazität. Wird diese mit flüssigen Nährstoffen wie Tierurin oder Fermenten aufgeladen, entsteht ein höchst potenter Langzeitdünger, der die Erträge und Pflanzengesundheit steigert sowie Nährstoffverluste und Treibhausgase reduziert. BioC wird (1) die wesentlichen Technologien zur Umwandlung von Biomassen in Düngemittel und Energie kombinieren und durch Pyrolyse optimieren. Es wird (2) eine neue Generation von Bio-Düngern auf Basis von Pflanzenkohle entwickelt, charakterisiert, in umfassenden Feldversuchen getestet und regional in die landwirtschaftliche Praxis eingeführt. (3) Das Recycling von Biomassereststoffen wird klimapositiv die Produktion von Nahrung, Futter und Bioenergie ergänzen.
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