Landschnecken sind wichtige Schädlinge von Kulturpflanzen. Einige Arten wurden weltweit verschleppt und können in Ökosystemen, in denen sie sich neu ansiedeln, verheerende Auswirkungen haben. Aufgrund ihrer bedeutenden Stellung als Konsumenten kann man davon ausgehen, dass Schnecken eine grosse Rolle bei der Evolution der Pflanzenabwehr spielen. Von Gehäuse- und Nacktschnecken ist bekannt, dass sie in Pflanzen allgemeine Abwehrmechanismen auslösen können. Der von ihnen produzierte Schleim ist einmalig unter den Pflanzenfressern. Die Frage, wie dieser von den Pflanzen wahrgenommen wird und wie deren Stoffwechsel auf die darin enthaltenen Signalstoffe reagiert, wird erst seit kurzem untersucht. Unser Projekt verfolgt das Ziel, neue Einsichten in die grundlegende chemische Ökologie der Wechselbeziehungen zwischen Nacktschnecken und Pflanzen zu gewinnen, die in biologische Bekämpfungsmethoden einfliessen können. Dazu untersuchen wir folgende Fragen: - Wie reagiert der pflanzliche Sekundärstoffwechsel auf Schneckenfrass, z.B. durch die Produktion von giftigen Stoffen?
- Veranlasst Schneckenfrass die Pflanzen, Duftstoffe freizusetzen, die natürliche Feinde der Schnecken anlocken? Von Interesse sind dabei insbesondere von den Wurzeln produzierte Lockstoffe für Fadenwürmer (Nematoden), die Schnecken abtöten.
- Wie beeinflusst die pflanzliche Abwehrreaktion, die durch Schneckenfrass ausgelöst wird, die Beziehungen zwischen Pflanzen und herbivoren Insekten sowie deren natürliche Feinde?
Ein zweites, anwendungsorientiertes Ziel ist, neue umweltfreundliche Strategien zur Bekämpfung von Nachtschnecken zu entwickeln. Im Zentrum stehen Alginatkugeln, mit deren Hilfe die erwähnten Fadenwürmer ausgebracht werden können und die noch zu identifizierende Schneckenlockstoffe enthalten sollen.
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